ESMA-Prozesse werden konkret

(Venezuela, 21. März 2009, telesur).- Ehemalige Angehörige der argentinischen Marine, unter ihnen Jorge “Tigre” Acosta, Juan Carlos Rolón, Antonio Pernías, Antonio Azic und Alfredo Astiz, werden sich im Oktober für das Verschwindenlassen zweier französischer Nonnen und wegen anderer Menschenrechtsverbrechen während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) vor Gericht verantworten müssen.

Verhandelt werden u.a. sowohl die Entführung und das Verschwindenlassen der Nonnen Leonnie Duquet und Alice Domon, der Gründerin der Organisation Mütter vom Plaza de Mayo, Azucena Villaflor, als auch des Schriftstellers und Reporters Rodolfo Walsh.

Alle wurden 1977 von Mitgliedern paramilitärischer Gruppen entführt und in die Militärschule ESMA, dem größten geheimen Gefangenenlager und Folterzentrum während der Militärdiktatur, gebracht. Mehr als 5.000 Leute sollen zu Zeiten der Diktatur in der EMSA festgehalten und gefoltert worden sein.

Prozesse wie die gegen Menschenrechtsverbrechen, die in der ESMA begangen wurden, sind erst seit dem Jahr 2003 möglich. Damals erklärte der argentinische Nationalkongress die Amnestigesetze für null und nichtig, die 1987 erlassen wurden und Tausende von Folterern und Mördern der Diktatur unbehelligt ließen.

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