Amnesty International veröffentlicht Erklärung zum Konflikt mit den Mapuche

(Buenos Aires, 04. August 2009, púlsar).- Die Situation, in der die indigenen Völker im chilenischen Teil Patagoniens leben, ist Gegenstand einer Erklärung, die Amnesty International (AI) am 30. Juli veröffentlicht hat. Die internationale Organisation, die weltweit die Lage der Menschenrechte untersucht, forderte von der Regierung, die Indigenen nicht weiter zu verdrängen.

Hintergrund ist ein Anstieg der Landbesetzungen in den vergangenen Wochen durch hunderte Mapuche-Aktivist*innen im Süden Chiles, vor allem in der Provinz Araukanien. Die chilenischen Mapuche-Gemeinden sehen diese Besetzungen als Rückgewinnung von Ländereien, die ihnen nach vorkolonialem Recht zuständen.

Auf der Grundlage von Berichten aus diesen Gemeinden stellte AI fest, daß die Räumung der besetzten Landgüter durch die Polizei häufig mit exzessiver Gewalt erfolgte. Die internationale Organisation beschrieb den überzogenen Einsatz von Tränengasgranaten und Gummigeschossen. Ausserdem sei aus fliegenden Hubschraubern unter anderem mit Schrotkugeln geschossen worden, um die Mapuche zurück zu drängen.

Amnesty International ermahnte die Regierung, daß es wichtig sei, „einen offenen und vertrauensvollen Dialog mit den indigenen Gemeinden aufrecht zu erhalten“. Die Organisation forderte, die Prinzipien der Menschenrechte gemäß der internationalen Richtlinien anzuwenden, die auch von Chile ratifiziert worden seien.

Inzwischen hat der seit Jahren schwelende Konflikt jedoch ein weiteres Todesopfer gefordert. Am 12. August wurde der 24-jährige Jaime Facundo Mendoza von der Kugel eines Militärpolizisten tödlich getroffen. Der Mapuche-Aktivist hatte an einer Demonstration für das Recht auf Land teilgenommen. Die Andine Koordination Indigener Organisationen CAOI (Coordinadora Andina de Organizaciones Indígenas) bezeichnete den Vorfall als Mord, „der kein Einzelfall ist“, und forderte Gerechtigkeit.

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