Zum Internationalen Tag der indigenen Völker der Welt

(Lima, 5. August 2022, Servindi).- Rund 476 Millionen Indigene leben in 90 verschiedenen Ländern. Ihnen ist der 9. August als Internationaler Tag der indigenen Völker der Welt gewidmet. Seit wann und warum?

Warum der 9. August?

Am 9. August 1982 fand das erste Arbeitstreffen der Vereinten Nationen (UN) zu indigenen Völkern statt. Zwölf Jahre später legte die UN-Generalversammlung den 9. August als Gedenktag fest, um die Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppen in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken.

Über die indigenen Völker

Indigene Völker stellen etwas mehr als 5 Prozent der Weltbevölkerung, gehören aber zu den am stärksten benachteiligten und gefährdeten Gruppen. Sie bewahren ihre Kultur und ihre ganz eigene Art, sich mit Menschen und der Umwelt in Bezug zu setzen. In ihrem heutigen kulturellen, ökonomischen und politischen Alltag ist die Tradition ihrer Vorfahren nur einer von vielen Einflussfaktoren. Trotz der kulturellen Unterschiede zwischen den indigenen Völkern der Welt teilen sie die Sorge um den Schutz ihrer Rechte und den Kampf um Identität, Territorium und natürliche Ressourcen. Die Vereinten Nationen betrachten sie als eine der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen und vertreten die Ansicht, dass besondere Maßnahmen erforderlich sind, um die Rechte indigener Völker zu schützen und ihre Kultur und Lebensweise zu erhalten.

Über den Internationalen Tag

Am 23. Dezember 1994 beschloss die Generalversammlung in ihrer Resolution A/RES/49/214, den 9. August zum Internationalen Tag der indigenen Völker der Welt zu erklären. Am 09.08.1982 fand die erste Sitzung der Arbeitsgruppe „Indigene Bevölkerungsgruppen“ der Unterkommission für Minderheitenschutz und für die Vorbeuge gegen Diskriminierung statt. Im Jahr 2015 wurde ein Aktionsplan entwickelt, der die Ziele der UN-Erklärung über die Rechte indigener Völker UN-weit garantieren soll. Weitere Schritte waren die Ausrufung des Internationalen Jahrs der indigenen Völker der Welt (1993) und des ersten Internationalen Jahrzehnts der indigenen Völker der Welt (1994-2004). In diesem Jahr fand eine weitere besondere Würdigung der indigenen Kultur statt: Dank einer Initiative, die 2019 mit der Feier des Internationalen Jahrs der indigenen Sprachen in Gang kam, wurde in diesem Frühjahr das Jahrzehnt der indigenen Sprachen ausgerufen. Zahlreiche indigene Sprachen drohen zu verschwinden. Das Jahrzehnt der indigenen Sprachen will dazu beitragen, ein Bewusstsein für den gravierenden Verlust zu schaffen und bedrohte Sprachen bis 2032 zu erhalten, wiederzubeleben und zu fördern.

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