Weltweiter Radio-Marathon zum Frauenkampftag

(Santiago, 2. März 2017, medio a medio).- Am 8. März werden mehr als 30 lateinamerikanische und europäische Radiosendungen  u.a. aus Argentinien, Chile, Kolumbien, Ecuador, Spanien, der Schweiz, Kanada, Nicaragua, Mexiko und Uruguay im Rahmen des internationalen Streiks von Frauen, Lesben und Trans*Personen am 8. März einen feministischen Radio-Marathon (#MaratonaRadialFeminista) veranstalten. Am Internationalen Frauentag werden Community Radios aus den genannten Ländern und das Internetradio Red Nosotras Radio das feministische zwölf-Stunden-Programm live übertragen. Die Sendung beginnt um zehn Uhr und endet um 22 Uhr argentinischer Zeit.

„Das ‚sich Verkörpern‘ ist der persönliche und kollektive Akt unserer Körper, die empört sind über Ungerechtigkeiten, die andere Körper erleben“. So formuliert es Lorena Cabnal, feministische Repräsentantin aus Guatemala. „Diese Idee greifen wir auf und verkörpern uns rings um Mikrofone und Konsolen, damit unsere Stimmen die geschlechtsspezifische, kolonialistische, rassistische und kapitalistische Gewalt anklagen, gegen die Frauen, Lesben und Trans*Personen alltäglich und überall auf der Welt Widerstand leisten müssen. Die Verschwesterung und die Freude darüber, miteinander verbunden zu sein, ohne dabei die Wut zu verlieren, wird erneut alle Grenzen sprengen“, so die Radiomacherinnen aus Chile, Kolumbien, Ecuador, Spanien, Mexiko, Uruguay und Argentinien, die den feministischen Radio-Marathon am 8. März organisieren.

Frauen als Protagonistinnen

Der Aufruf zum #MaratonaRadialFeminista entstand nach der speziellen Übertragung, die Community Radio-Macherinnen aus Chile, Argentinien und Uruguay am vergangenen 25. November, zum Tag der Abschaffung der Gewalt gegen Frauen, realisierten. Angesichts der Unsichtbarkeit von Frauen, Lesben und Trans*Personen in den Medien (diese kommen nur in 29 Prozent der Nachrichten vor, laut der letzten Globalen Medienbeobachtung der WACC Global), „setzen wir auf Erzählungen, die uns als Protagonist*innen darstellen und jene Diskurse zur Ausnahme werden lassen, die machistische Gewalt reproduzieren“, erklären die Radiomacherinnen.

Der Radio-Marathon hat schon mehrere Meilensteine hinter sich. Seit 2007 werden gemeinsame Aktionen zwischen feministischen Radiomacherinnen veranstaltet, um verschiedene Perspektiven zu Frauenrechten und sexuellen Abweichungen durch kollektive online-Übertragungen sichtbar zu machen. In diesem Jahr wurde der erste Radiomarathon zum Recht auf sichere und kostenfreie Abtreibung durchgeführt; im Jahr 2008 und 2009 wurden zwei Spezialsendungen „Harta Frecuencia“ („Satte Frequenz“), im Rahmen des 25. Novembers organisiert; 2011 gab es eine Sendung zum Tag des Feministischen Radios und 2012 wurde eine neue kollektive Radio-Aktion übertragen, um den 8. März als Internationalen Tag der Arbeitenden Frauen hervorzuheben.

Gedenken an Feministinnen in Argentinien

Die argentinische Sendung des #MaratonaRadialFeminista zum diesjährigen 8. März wird auch an den Tag der Lesbischen Sichtbarkeit appellieren, der jeden 7. März abgehalten wird – zum Gedenken an den Mord von Natalia „Pepa“ Gaitán im Jahr 2010 in der Provinz von Córdoba. Momentan kämpfen die lesbischen und feministischen Kollektive für die Freiheit von Analía „Higui“ De Jesús, eine junge lesbische Frau, die wegen der Selbstverteidigung gegen einen lesbenfeindlichen Angriff hinter Gittern steckt. Außerdem wird die Radiosendung von Aktionen berichten, die zum internationalen Frauenstreiktag für dieses Jahr 2017 geplant sind.

„In diesem Kontext der zunehmenden Gewalt gegen Frauen, Lesben, Travestis und Trans*Personen rufen wir Radiomacherinnen uns selbst dazu auf, in einen politischen und historischen Kommunikations-Kampf gegen die patriarchalische, kolonialistische, rassistische und kapitalistische Unterdrückung anzutreten“, betonen die feministischen Radioaktivistinnen.

Hier gehts zum Radio-Marathon: Red Nosotras en el mundo.

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