Weitere 4.000 Migrant*innen verlassen Tapachula

(Mexiko-Stadt, 26. Juli 2022, desinformémonos).- Am 25. Juli sind erneut über 4.000 Migrant*innen von der südmexikanischen Grenzstadt Tapachula in das 40 Kilometer entfernte Huixtla, der Hauptstadt des Bundesstaates Chiapas, aufgebrochen. Als Grund gaben sie an, dass die Migrationsbehörde INM (Instituto Nacional de Migración) und das Mexikanische Geflüchtetenhilfswerk Comar (Comisión Mexicana de Ayuda a Refugiados) ihre Anträge nicht bearbeiten würden.

Die Migrant*innen, die vor allem aus Haiti, Venezuela, Kolumbien, Zentralamerika sowie Asien kommen, beklagten, dass sie seit drei bis vier Monaten darauf warteten, von den mexikanischen Behörden angehört zu werden, um als Geflüchtete anerkannt zu werden oder humanitäre Visa zu erhalten, um weiter nach Norden an die Grenze zu den USA zu gelangen. „Wir haben beschlossen, in einer friedlichen Karawane nach Huixtla zu ziehen, damit uns die Migrationsbehörden dort die Papiere geben“, erklärte eine Sprecherin der Karawane gegenüber der Tageszeitung La Jornada.

Migrant*innen kritisieren unmenschliche Bedingungen

Auch eine weitere Migrantin betonte den friedlichen Charakter des Zuges: „Wir wollen keine Probleme, wir fordern lediglich, dass unsere Menschenrechte respektiert werden, denn wir leben hier unter komplett unmenschlicher Bedingungen.“

Die Migrantin kritisierte, dass die mexikanischen Behörden ihre Anträge nicht bearbeiteten, sondern an die Comar weiterleiteten, wo sie zum Teil bis November oder Dezember auf ihre Anhörungstermine warten müssten. Bis dahin sei es für die Migrant*innen unmöglich, sich über Wasser zu halten, erklärte sie. „Der Marsch muss geeint sein. Wir sind als Familie aufgebrochen und müssen wie eine Familie ankommen.“

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