Protestaktionen zum Schutz von Migrant*innen

(Berlin, 23. Juli 2019, npl).- Am 18. Juli fand in der US-Hauptstadt Washington eine Protestaktion von Katholik*innen gegen die Migrationspolitik der Trump-Administration statt. Die Aktion fand während einer Anhörung über den Umgang der Migrationsbehörde mit geflüchteten Kindern statt. Aufgerufen hatte die katholische Menschenrechtsorganisation „Franciscan Action Network“. 70 Aktivist*innen, viele von ihnen Nonnen, wurden im Washingtoner Kapitol verhaftet. Sie hatten mit Bildern von in Haftzentren der US-Migrationsbehörde gestorbenen Kindern protestiert.

Bereits sechs Minderjährige gestorben

Kongressabgeordnete, welche die Haftzentren besucht hatten, sprachen von menschenunwürdigen Bedingungen. Minderjährige würden von ihren Eltern getrennt interniert. Oftmals hätten die Kinder über Wochen keine Möglichkeit zu duschen und müssten zum Teil ohne Decken auf Betonböden schlafen, berichten sie. Die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez verglich die Haftzentren sogar mit Konzentrationslagern. Seit Dezember 2018 sind mindestens sechs Minderjährige während oder kurz nach der Haft verstorben.

Jüdische Aktivist*innen erinnern an den Holocaust

Zwei Tage vor der Protestaktion der Nonnen blockierten Migrant*innen und jüdische Aktivist*innen den Zugang zur US-Migrations- und Zollbehörde. Sie erinnerten an deren Umgang mit den aus Nazi-Deutschland fliehenden Juden und anderen Verfolgten des Regimes während des Holocausts. Darüber hinaus forderten sie den dauerhaften Schutz und einen respektvollen Umgang mit den elf Millionen in den USA lebenden Migrant*innen.

Protestaktionen zeigen Wirkung

Ebenfalls Mitte Juli erklärte die französischen Großbank BNP Paribas ihren Rückzug aus der Finanzierung der Haftzentren der Migrationsbehörde. Dem massiven Druck von Menschenrechtsaktivist*innen haben bereits fünf weitere Großbanken, unter ihnen die Bank of America, JP Morgan Chase und Wells Fargo, nachgegeben. Aufgrund der massiven Deinvest-Welle verliert die private Gefängnisindustrie der USA in den nächsten Jahren knapp zwei Milliarden Dollar und somit mehr als 70 Prozent ihrer Finanzierung.

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