Grenze zu Kolumbien – Kind bei Überfall auf Migrant*innen getötet

(Tres Bocas, 21. September 2022, La Jornada).- Bei einem Raubüberfall in der panamaischen Provinz Darién ist ein Kind getötet worden, zwei Erwachsene wurden verletzt. Die Opfer waren laut den panamaischen Sicherheitsbehörden Teil einer Gruppe von Migrant*innen, die auf dem Weg nach Nordamerika das gefährliche Gebiet an der panamaisch-kolumbiansichen Grenze durchquerten. Der panamaische Grenzdienst Senafront hatte gemeldet, bei dem Vorfall in der Gegend von Tres Bocas in der Provinz Darién sei eine Gruppe von Migrant*innen „von Personen mit ausländischem Akzent und panamaischen Indigenen“ angegriffen worden.

Bei dem Überfall wurden ein Junge getötet sowie eine Frau und ein Mann verletzt, so der Senafront, ohne nähere Angaben zu dem Vorfall zu machen. Ersten Berichten der panamaischen Behörden zufolge haben der verstorbene Minderjährige und der verletzte Erwachsene die venezolanische Staatsangehörigkeit, die Frau komme aus der Dominikanischen Republik ist. Nach dem Vorfall habe man in der Ortschaft eine Waffe des Kalibers 380 sowie illegale Substanzen gefunden. Die Behörde gab jedoch nicht an, ob diese mit dem Überfall in Verbindung stehen. „Wir sind immer noch auf der Suche nach den Verantwortlichen für diese Bluttat“, hieß es. Die bei dem Überfall verletzten Personen seien gerettet, evakuiert und in ein Krankenhaus gebracht worden, wo sie derzeit medizinisch versorgt werden.

Gefährliches Grenzgebiet

Erst Mitte September hatten die Grenzbehörden die Bergung der Leiche eines 10-jährigen venezolanischen Mädchens gemeldet, das in Darién ertrunken war. Humanitäre Organisationen wie das Rote Kreuz warnen immer wieder vor den Gefahren, denen Tausende von minderjährigen Migrant*innen bei der Durchquerung des Regenwalds von Darién ausgesetzt sind.

Nach Angaben der panamaischen Behörden haben zwischen Januar und August 2022 mehr als 102.000 Migrant*innen, davon ein großer Teil aus Venezuela, die gefährliche Grenze zwischen Panama und Kolumbien überquert. Ihre Zahl liegt noch deutlich über der im Vergleichszeitraum im Jahr 2021. Im ganzen vergangenen Jahr hatten 133.000 Menschen, hauptsächlich Haitianer*innen, die Grenze überquert. Zwischen Januar und August 2022 starben 18 Migrant*innen bei der Durchquerung des Grenzgebiets, die meisten von ihnen durch Ertrinken. Im Jahr 2021 waren mehr als 50 Todesfälle von Migrant*innen gemeldet worden.

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