(Lima, 16. August 2012, noticias aliadas-poonal).- Das Fehlen von adäquatem Wohnraum in Lateinamerika und der Karibik ist trotz des seit mehr als zehn Jahren anhaltenden ökonomischen Wachstums weiterhin ein Problem.
Aus einem jüngst von der Interamerikanischen Entwicklungsbank IDB (Inter-American Development Bank) herausgegebenen Bericht mit dem Titel „Un espacio para el desarrollo: los mercados de la vivienda en América Latina y el Caribe“ (Deutsch: „Ein Raum für Entwicklung: Die Wohnungsmärkte in Lateinamerika und der Karibik“) geht hervor, dass jede dritte Familie in der Region nicht über angemessenen Wohnraum verfügt. Die Wohnungen haben keine entweder keine Grundversorgung mit Wasser, Sanitäranlagen und Strom oder sind notdürftig aus schlechten Materialien zusammengezimmert.
„Fast zwei der drei Millionen Familien, die jedes Jahr in lateinamerikanischen Städten entstehen sehen sich gezwungen, informellen Wohnraum zu nutzen, etwa in marginalisierten Gebieten. Grund ist ein unzureichendes Angebot an angemessenem und bezahlbarem Wohnraum“, unterstreicht die Studie.
Besonders gravierend ist die Situation in Peru, Bolivien und Nicaragua, wo laut IDB-Studie jeweils mehr als 70 Prozent der Familien keine Wohnung haben oder nur über einen unzureichenden Wohnraum verfügen.
Entwicklungsbank fordert Investition in Grundstückserschließung
Laut Bericht müssen fünf Millionen der 130 Millionen Stadtbewohner*innen in Lateinamerika und der Karibik ihre Wohnung mit einer weiteren Familie teilen. Drei Millionen Menschen leben in nicht mehr instandzusetzenden Behausungen und weitere 34 Millionen Menschen bewohnen Häuser, für die ein Eigentumstitel fehlt. Es gibt kein Trinkwasser, kein Abwassersystem, nicht ausreichend Platz oder auch keinen richtigen Fußboden. Hinzu kommt, dass viele dieser prekären Wohnungen in Stadtvierteln lieben, wo städtische Infrastruktur fehlt, etwa öffentlicher Nahverkehr, Grünanlagen oder Gesundheitszentren.
Die Entwicklungsbank empfiehlt den Regierungen „Investitionen in die Errichtung einer Basisinfrastruktur zu erhöhen und den rechtlichen Rahmen zu modernisieren, um das Angebot an erschlossenen Grundstücken und die Sicherheit in Bezug auf legale Besitzverhältnisse für Familien mit geringen Einkommen zu erhöhen.“
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