„Marcha de las Catrinas“ in Gedenken an ermordete Frauen

(Mexiko-Stadt, 31. Oktober 2022, cimac).- „Wir wehren uns dagegen, dass das einzige Schicksal einer Frau in diesem Land darin besteht, ermordet zu werden“, sagt eine Teilnehmerin der „Marcha de las Catrinas“ am 30. Oktober in Mexiko-Stadt.

Mit der Demonstration erinnerten die Protestierenden an die in Mexiko ermordeten Frauen, die nach wie vor keine Gerechtigkeit erfahren. Die Person der Catrina steht in Mexiko symbolisch für den Tag der Toten, der am 31. Oktober beginnt und an dem verstorbenen Angehörigen gedacht wird.

Gewalt durch Männer kostet in Mexiko jeden Tag elf Frauen das Leben. Zu der „Marcha de las Catrinas“ Ende Oktober hatten Familien der Opfer, Überlebende versuchter Feminizide sowie die Kollektive Essentia Violeta, Victimas de Feminicidio y Desaparicion de Mujeres, RED MUCOVI, Feminist*innen, Menschenrechtsverteidiger*innen und das Kollektiv Las del Aquelarre Feminista aufgerufen.

Klare Forderungen an die Politik

Zum Abschluss der Demonstration wurde eine Erklärung verlesen, in der die teilnehmenden Kollektive forderten…

… dass das Innenministerium, Richter*innen, Staatsanwält*innen, Sachverständige und Polizist*innen stichprobenartig überprüft werden, um zu sicherzustellen, dass kein Täter, kein Belästiger, kein Vergewaltiger, kein Pädophiler und kein Frauenmörder in die Stellen des Justizsystems eingeschleust wird, zu dem betroffene Mädchen, Jugendliche und Frauen Zugang haben. Denn eine solche patriarchale Komplizenschaft ermöglicht weiterhin Straffreiheit.

… dass Bund, Länder und Gemeinden ihre Arbeit koordinieren und eine politische Strategie entwickeln und umsetzen, die die eine Geschlechterperspektive, Interkulturalität und Intersektionalität berücksichtigt.

… dass das Programm „Alarm bei geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen“ (AVGM) evaluiert, angepasst und verbessert wird. Falls nötig soll, zusätzlich zum Budget, „eine Politik der Nulltoleranz für Gewalt eingeführt und die körperliche und emotionale Unversehrtheit sowie das Leben von Mädchen und Frauen in Mexiko-Stadt und im ganzen Land ernst genommen werden“.

… dass die Bundes- und Landesbehörden die wirksame Umsetzung des Programms NOM-046 zur Betreuung von Opfern häuslicher und sexueller Gewalt gewährleisten.

… dass Zufluchtsorte, Betreuungszentren, Übergangs- und Notunterkünfte ausgebaut werden, um so Opfern zu ihrem Recht zu verhelfen und Femizide zu verhindern.

Protestierende fordern Garantien für „ein Leben ohne Gewalt“

„Heute erheben wir unsere Stimme, um von den staatlichen und nationalen Behörden Gerechtigkeit für die Frauen und Mädchen zu fordern, die durch machistische Gewalt ihr Leben verloren haben. Wir fordern, dass die Behörden ihre Aufgabe erfüllen, Frauen, Mädchen und Jugendlichen in der Stadt und in ganz Mexiko ein Leben ohne Gewalt zu garantieren“,  hieß es weiter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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