Frauenfeindliche und homophobe Polizeigewalt in Südmexiko

Polizeigewalt
Der alternative Markt im südmexikanischen Oaxaca de Juárez wurde zum Ziel eines Polizeiübergriffes. Foto: Knut Hildebrandt

(Oaxaca-Stadt, 15. November 2020, npla).- Mehrere frauenfeindliche und homophobe Vorfälle von Polizeigewalt erschütterten in den letzten Tagen Südmexiko. Am 7. November kam es im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca zu frauenfeindlichen und homophoben Übergriffen der Polizei. In der Hauptstadt Oaxaca de Juárez gingen Einheiten der örtlichen Polizei gegen einen selbstorganisierten Markt vor. Insbesondere eine Transperson war von homophober Polizeigewalt betroffen. Sie musste im Krankenhaus behandelt werden, was mit hohen Kosten verbunden war. Weitere Personen, u.a. eine junge Mutter mit ihrem Kleinkind, verletzten die Polizist*innen mit Schlagstöcken und Tränengas.

Die Frauenrechtsorganisation Consorcio Oaxaca verurteilte die Übergriffe als Machtdemonstration von Oaxacas Bürgermeister García Jarquín. Mit autoritären Mitteln versuche dieser, gegen die sozialen Organisationen vorzugehen, welche sich für die Rechte von Frauen, Homosexuellen und nicht-binären Personen einsetzen.

Markt dient dem Warenaustausch in Zeiten von Covid-19

Eine Woche nach den Polizeiübergriffen fand der Markt wieder statt, diesmal allerdings mit einer sehr politischen Ausrichtung. Die Teilnehmer*innen forderten eine Wiedergutmachung für die entstandenen Schäden und dass die Verantwortlichen für die Polizeigewalt zur Rechenschaft gezogen werden.

Der Markt wird seit einigen Wochen von vorwiegend jungen Menschen organisiert. Sie wollen mit ihm eine Möglichkeit schaffen, die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den lokalen Handel abmildern. Die Händler*innen bringen neben selbstproduzierten Waren auch gebrauchte Gegenstände mit, welche sie untereinander tauschen.

Zuvor hatte es auch im südmexikanischen Bundesstaat Quintana Roo einen frauenfeindlichen Vorfall gegeben. Am 9. November fand eine von Feministinnen organisierte Demonstration in der Touristenhochburg Cancún statt. Auslöser waren der Femizid an der 20-jährigen Alexis sowie an zwei weiteren Frauen; die Teilnehmer*innen forderten ein Ende der Gewalt gegen Frauen im Bundesstaat Quintana Roo. Nach Sachbeschädigungen am Regierungspalast löste die Polizei die Demonstration gewaltsam und unter Einsatz von Schusswaffen auf.

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