Feministisches Kollektiv gründet digitale Zeitschrift

(Caracas, 8. März 2021, Telesur).- Die lateinamerikanische feministische Denkfabrik Waslalas hat zum diesjährigen Weltfrauentag über ihr Facebook-Profil die erste Ausgabe ihrer gleichnamigen digitalen Zeitschrift veröffentlicht. Laut Eva María Guerra González, einer der Koordinatorinnen,  sollen mit der Zeitschrift feministische Stimmen diversifiziert und demokratisiert werden.

Im ersten Editorial verkündete das Kollektiv Waslalas, eines ihrer Prinzipien bestehe in der Vielfalt der kollektiv-populären Arbeit im Sinne der Gemeinschaft. So könnte ein breites Bündnis aus antipatriarchalischem, antikapitalistischem, antiimperialistischem und antirassistischem Denken und Handeln begründet werden. „Ihr Umfang und ihre Verbreitung als Ort des Kampfes soll durch die Mitarbeit derjenigen Frauen selbst bestimmt und erträumt werden, die dieselben Errungenschaften mit uns teilen“, heißt es weiter. Die Idee der Gründung einer theoretisch-feministischen Plattform kam im Rahmen politischer und sozialer Analysen einer internationalen Forschungsgruppe über Gender, Wissenschaft und Gesellschaft zustande.

Die Zeitschrift veröffentlichte auf ihrer Webseite zunächst fünf Texte. Aus Argentinien stammt der Beitrag „Feminismus und der Staat, oder: Wovon sprechen wir, wenn wir sagen, dass der unterdrückende Staat ein vergewaltigender Macho ist?“ der Pädagogin und Professorin der Universidad Estadual Paulista, Silvia Beatriz Adoue. Er wird begleitet von einer kurzen Einführung in den Feminismus und seinen Beitrag zur Analyse der Kategorie des Geschlechtes von der Sozialwissenschaftlerin Yoana Lázara Piedra Sarría und von einer politischen Prozessanalyse durch die kubanische Psychologin Eva María Guerra González.

Beiträge sollen über das Akademische hinausgehen

Ebenso wurden zwei weitere Einführungsbeiträge veröffentlicht: „Die feministische Welle in Mexiko: Eine Bilanz“, geschrieben von der mexikanischen Feministin Karla Leyva Gómez und „Feminismus in Kuba: Alternativen des Handelns, Heilens und Kämpfens“ von der kubanischen Journalistin Lissy Villar Muñoz.

Eva María Guerra González, die neben der US-amerikanischen Soziologin Prisca Gayles auch Mitglied der Redaktion ist, äußerte gegenüber den Medien, dass eines der Hauptziele der Plattform sei, die Stimmen von Feministinnen zu diversifizieren und zu demokratisieren, und zwar „jenseits des Akademischen in einem Raum, der über die Theoretisierung hinausgeht und zu einer Praxis wird, die die Ungleichheit, unter der wir Frauen leiden, umgestaltet“.

Der Name Waslalas ist inspiriert von einem Buch der nicaraguanischen feministischen Aktivistin Gioconda Belli. Diese hob hervor, dass ihr Name „allen Frauen Tribut zollen will, die in der Geschichte, in der Gegenwart und auch in der Zukunft nicht aufgehört haben und niemals aufgeben werden, diese feminine Utopie zu suchen, eine Welt mit mehr Rechten und Gleichheit für alle“.

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