Diskussionen um Gesetzesentwurf zur teilweise straffreien Abtreibung

Claudia Pascual, die als Ministerin den Nationalen Frauendienst SERNAM (Servicio Nacional de la Mujer) leitet, wird eine der Frauen sein, die damit beauftragt ist, eine umfangreiche Gesetzesdebatte über das Thema zu führen. „Wir möchten niemandem Meinungen aufdrängen, aber es kann auch nicht sein, dass es in Chile weiterhin keine Wahlmöglichkeiten gibt“, betonte Pascual.

Hohe Zahl illegalisierter Abtreibungen

Chile ist eines der fünf Länder in der Welt ist, welches eine therapeutische Abtreibung verbietet. Anita Román, Leiterin des chilenischen Verbandes der Hebammen, versicherte, „dass oftmals Eingriffe in einem privaten Hospital beendet werden, mit deren Durchführung zuerst in einer Klinik begonnen wird, die diesen unerlaubt vornimmt.“

Sie fügte hinzu, dass „viele bekannte Fachleute Abtreibungen vornehmen, die niemand anzeigen wird, weil es sich um illegale Schwangerschaftsabbrüche handelt.“ Weiterhin erklärte sie, dass die Frauen, die nicht über ausreichende Mittel verfügten, um einen therapeutischen Eingriff vornehmen zu lassen, sich diesem heimlich unterziehen würden.

„Über Google bestellen Sie das Medikament ‚Misotrol‘ (Tabletten für Gebärmutter und Abtreibung), sogar die Gebrauchsanweisungen kann man dort finden“, so Román.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums werden in Chile jährlich schätzungsweise zwischen 100.000 und 140.000 illegale Abtreibungen durchgeführt.

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