Vietnam importiert Covid-Impfstofftechnologie

(Havanna, 20.09.2021, la jornada).- Das vietnamesische Staatsoberhaupt Nguyen Xuan Phuc hat sich bei Ministerpräsident Manuel Marrero für die Kubas Bereitschaft, die Technologie zur Herstellung des Impfstoffes „Abdala“ an sein Land weiterzugeben, bedankt. Das Treffen der beiden Spitzenpolitiker fand Mitte September statt. Kuba hatte eine Woche zuvor mit Expert*innen der Weltgesundheitsorganisation Gespräche über die Anerkennung der Covid-19-Impfstoffe „Abdala“ und „Soberana 2“ begonnen.  Marta Ayala, Direktorin des Zentrums für Gentechnik und Biotechnologie CIGB (Centro de Ingeniería Genética y Biotecnología) in Havanna, das den Impfstoff „Abdala“ entwickelt hat, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP : „Die Arbeiten am Technologie-Transfer von „Abdala“ nach Vietnam befinden sich in der letzten Phase“. Nach Abschluss des Transfers wäre Vietnam das erste Land neben Kuba, das diesen Impfstoff herstellt. Am 18. September 2021 wurde der Stoff in dem südostasiatischen Land für den Gebrauch im Notfall zugelassen. Am selben Tag hatte der Präsident Nguyen Xuan Phuc seinen zweitägigen Besuch in Havanna angetreten. Aufgrund der schleppend verlaufenden Impfkampagne erlebt Vietnam momentan ein schweres Wiederaufflammen des Coronavirus.

Nicaragua: Gesundheitssystem droht zu kollabieren

Laut Berichten von Presseagenturen sind Sauerstoffflaschen in Nicaragua seit Wochen knapp. Menschen, die aufgrund ihrer begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten ihre Kranken zuhause behandeln, stehen in privaten Zentren in langen Schlangen an, wo die Flaschen verkauft, vermietet und wieder aufgefüllt werden. Entgegen den Warnungen der Opposition bleibt die Regierung hingegen bei ihrer Behauptung, dass kein Zusammenbruch der öffentlichen Krankenhäuser zu befürchten sei.

Brasilien: Durch Änderung der Zählweise 150.106 Infizierte mehr an einem Tag

Brasilien meldete an einem Tag 150.106 Infizierte mehr – eine ungewöhnlich hohe Zahl, die auf eine Änderung der tabellarischen Erfassung der Infektionen zurückzuführen ist. Etwa 92.614 Fälle, die in den letzten Monaten in Rio de Janeiro aufgetreten sind, wurden hinzugefügt, aber erst Mitte September komplett in die offizielle Zählung mit aufgenommen, erklärte der Gesundheitsminister. Brasilien verzeichnet bisher insgesamt 590.508 Tote durch Corona und 21,2 Millionen bestätigte infizierte Fälle während der Pandemie.

USA diskutiert dritte Impfung

Über die Entscheidung, für die Mehrheit der US-Amerikaner*innen keine dritte Impfdosis zu empfehlen, sei „noch nicht das letzte Wort gesprochen“, erklärte am 19. September 2021 der Immunologe und oberste Pandemie-Berater im Weißen Haus, Anthony Fauci. Wie die britische Tageszeitung The Guardian berichtete hatte ein Gremium der US-Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) zwei Tage zuvor den Pandemie-Bekämpfungsplan der Regierung von Joe Biden geändert. Wie Fauci gegenüber ABC News erklärte, habe man die weitere Ausbreitung damit stoppen können. Studien zeigen, dass viele US-Amerikaner*innen sich eine dritte Auffrischungs-Impfung wünschen, das Gremium der FDA empfiehlt jedoch, diese nur bei über 65-Jährigen durchzuführen sowie bei Menschen, bei denen das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs sehr hoch ist, bei Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens und bei Berufsgruppen, die ständig mit Menschen im Kontakt sind, darunter Lehrer*innen. Die Expert*innen sind hinsichtlich der von Biden vorgeschlagenen dritten Impfung für die Bevölkerung geteilter Meinung. Die Daten würden in den nächsten „zwei bis drei Wochen“ erwartet, so Fauci. Damit könne die FDA die Auffrischungsimpfungen von Moderna und Johnson & Johnson bewerten, die momentan nur mit einer Notfallgenehmigung verabreicht werden.

Zwei Meter Abstand: in Innenräumen zu wenig

Forscher des Fachbereichs Bauingenieurwesen an der Universität von Pennsylvania haben festgestellt, dass die Entfernung von zwei Metern in Innenräumen unter Umständen zu gering sein könnte, um die Übertragung durch Aerosole in der Luft zu verhindern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der Online-Ausgabe der Zeitschrift Sustainable Cities and Society, die Print-Version folgt im Oktober. „Wir wollten erforschen, wie sich SARS-CoV-2 beladene Partikel aus der Atemluft infizierter Personen in Gebäuden bewegen“, so Gen Pei, Doktorand und erster Autor der Studie. „Wir haben untersucht, wie sich die Belüftung des Gebäudes und die räumlichen Distanz als Strategien zur Verminderung der Ansteckungsgefahr in Innenräumen auswirken. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der physische Abstand allein nicht ausreicht, um die Menschen vor den ausgeatmeten Aerosolen zu schützen und daher mit anderen Kontrollmechanismen kombiniert werden muss, zum Beispiel Masken und angemessene Belüftung“.

In der finnischen Hauptstadt Helsinki gingen mehr als tausend Personen auf die Straße, um ihre Ablehnung von Impfstoffen und Impfpässen kundzutun. Nach Angaben der John Hopkins Universität haben sich während der Pandemie weltweit 228.427.227 Personen infiziert. Die Pandemie forderte 4.689.949 Todesopfer.

 

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