Tötungsdelikte nehmen zu

(Montevideo, 15. November 2022, la diaria).- Die Zahl der Tötungsdelikte in Uruguay ist in der ersten Hälfte des Jahres 2022 um 39 Prozent gestiegen. Auch in der zweiten Jahreshälfte setzt diese Entwicklung sich fort: Wie das Innenministerium am 15. November 2022 mitteilte, gab es im dritten Quartal 17,2 Prozent mehr Tötungsdelikte als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021. Insgesamt wurden 95 Morde verzeichnet: 37 im Monat Juli, 35 im August und 23 im September.

Nach Angaben von Innenminister Luis Alberto Heber standen 55 der ermordeten Personen in „Verbindung mit kriminellen Organisationen“. Heber betonte, dass die Opfer in den meisten Fällen vorbestraft waren oder polizeilich gegen sie ermittelt wurde. Der Minister unterstrich, dass von den 95 Morden „nur zwei“ im Zusammenhang mit Raubüberfallen ausgeübt worden wären. „Das ist seit 2015 die niedrigste Zahl von normalen Arbeitnehmern, die einem Mord zum Opfer gefallen sind”, so Heber.

Zahl der Einbrüche und Raubüberfälle ging jedoch zurück

Auch wenn Heber diese Zahlen begrüßte, so gestand er doch ein, dass die Menge der Tötungsdelikte hoch sei. “Wie erwähnt, ist dies zum großen Teil auf Menschen zurückzuführen, die mit dem Verbrechen in Verbindung stehen“ erklärte er. Der Innenminister betonte, dass die Gründe der Ermordungen „Gebietsstreitigkeiten in Montevideo“ seien. Sowohl die Anzeigen wegen Einbruchdiebstahls als auch die wegen Raubes (Diebstahl in Kombination mit Nötigung) gingen um 6,3 Prozent zurück. Für Heber sind diese Straftaten wichtig, weil „Raub und Einbruchdiebstahl die arbeitenden Familien betreffen, die nicht mit der Kriminalität in Verbindung gebracht werden”. Im dritten Quartal 2022 gab es 25.855 Anzeigen wegen Diebstahls – im vergangenen Jahr waren es 27.591.

Gleichzeitig wurden die Daten mit denen des letzten Regierungsjahres der Partei ‚Frente Amplio‘ unter Präsident Tabaré Vázquez (bis Ende Februar 2020) verglichen, in dem es 33.550 Anzeigen wegen Diebstahls gegeben hatte. Was den Raub angeht, so gab es im dritten Quartal 2022 insgesamt 5.507 Anzeigen. Auch die Anzeigen wegen häuslicher Gewalt gingen um 0,9 Prozent zurück, die wegen Viehdiebstahls um 12 Prozent.

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