Yanacocha gewinnt Prozess gegen Bauernfamilie

von Pablo Florencio Salazar

(Rio de Janeiro, 08. August 2014, púlsar).- Anfang August verurteilte ein Gericht in der peruanischen Provinz Celendín (im nördlichen Teil der Anden, Region Cajamarca) überraschenderweise die Familie Chaupe zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis auf Bewährung. Jaime Chaupe, Máxima Acuña, Elías Chávez und Isidora wurden angeklagt, ein Gründstück der Minengesellschaft Yanacocha unrechtmäßig in Besitz genommen zu haben. Dieses Urteil hat viel Kritik gegen die peruanische Justiz und Solidaritätsbekundungen für die Bauernfamilie hervorgerufen.

Der Bergbaukonzern gewann den bis dahin noch ausstehenden Gerichtsprozess gegen die Familie Chaupe, in dem die Besitzverhältnisse des 30 Hektar großen Grundstücks verhandelt wurden. Auf diesem Gelände soll das Minenprojekt Conga entwickelt werden, das zu den umstrittensten Vorhaben des Landes gehört. Der Richter verurteilte die Familie zudem zu einer Entschädigungszahlung von 5.500 Soles (entspricht ca. 1.450 Euro) sowie zur Übernahme der Gerichtskosten. Außerdem hat die Familie Chaupe das in Frage stehende Grundstück an Yanacocha auszuhändigen. Bei Nichteinhaltung drohte der Richter mit Zwangsräumung.

Hartes Urteil ohne Beweise

Mirtha Vásquez, die Anwältin der Familie Chaupe, kritisierte die Entscheidung des Gerichts und kündigte an, bei den zuständigen Instanzen Berufung einzulegen. Nach Aussage der Anwältin hat Yanacocha nie bewiesen, aktuell oder früher in Besitz des Grundstücks zu sein. 1994 hatte Máxima Acuña ein Gelände gegenüber der Laguna Azul in Cajamarca gekauft, auf dem sie ihr Haus baute. Der Konflikt entstand erst danach, als der Konzern Yanacocha auftauchte.

„Yanacocha behauptet, dass ich das Grundstück verkauft habe. Das ist eine Lüge,“ erklärte Máxima Acuña, die durch ihren Kampf gegen die Minengesellschaft ein Symbol des sozialen Kampfes in Peru geworden ist. „Yanacocha müsste das Dokument mit meiner Unterschrift und der meines Mannes zeigen, damit feststeht, dass ich das Grundstück verkauft habe. Doch der Staatsanwalt behauptet ohne Beweise, dass das Grundstück Yanacocha gehört, das ist eine Unverschämtheit“, kommentierte Máxima Acuña das Urteil.

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