Silala-Quelle: Chile muss Bolivien täglich 15.000 US-Dollar für Wassernutzung zahlen

(Venezuela, 01. März 2010, telesur).- Die chilenische Regierung verpflichtet sich, an Bolivien täglich 15.000 US-Dollar für den Verbrauch von 50 Prozent des Wassers aus der Silala-Quelle zu zahlen. In der Ende Februar unterzeichneten Vereinbarung wurde weiter festgelegt, dass gemeinsame Studien über die tatsächliche Wassermenge durchgeführt werden. Dadurch soll die reale Höhe der Ausgleichszahlungen ermittelt werden, die von Chile an Bolivien zu leisten sind.

Die Quelle von Silala entspringt in der Region um Potosi auf bolivianischem Territorium und versorgt Teile von Chile bisher kostenlos mit Wasser. Silala sei ein Wassereinzugsgebiet, in dem sich mehrere hundert Quellen befänden, die aber auf bolivianischem Territorium noch keinen Flusslauf bilden der Wasser an einen bestimmten Ort führt, hieß es von bolivianischer Seite. Diskrepanzen um die Nutzung dieser Wasserressourcen gibt es zwischen den Regierungen der beiden Länder bereits seit Beginn des letzten Jahrhunderts, doch erst in den 90er Jahren begann Bolivien damit, an Chile offiziell Forderungen nach einem Ausgleich für die Wassernutzung zu stellen.

Die Vereinbarungen seien Teile eines Vorvertrages, den Bolivien im vergangenen November mit der chilenischen Regierung getroffen hatte. Dieser sei zur Beratung und Zustimmung den Organisationen von Bauern und Bäuerinnen und den zivilgesellschaftlichen Organisationen aus der Region um Potosi, im Südosten Boliviens, vorgelegt worden worden, teilte der bolivianische Außenminister Davin Choquehuanca gegenüber der bolivianischen Lokalpresse mit. Die Vereinbarung werde dann unterschrieben, wenn die Bürgerausschüsse und Bauernorganisationen zustimmen oder ihre Zustimmung mittels eines Volksreferendums geben. Felix Callapino, Vorsitzender des Bürgerausschusses von Potosí, äußerte hierzu: „es ist gut, wenn Fortschritte erzielt werden, aber idealerweise sollten 100 Prozent gefordert werden und nicht 50 Prozent“.

Nach den Aussagen des bolivianischen Außenministers habe man vereinbart „vier Jahre lang gemeinsame Studien durchzuführen, weil Experten diesen Zeitraum empfehlen, um genauere Resultate zu erhalten. Nach Ende der Studie muss Chile 100 Prozent bezahlen“.

Im Jahr 2006 unterschrieben die beiden Staaten ein 13-Punkte-Programm, das den Beginn einer neuen Etappe in den Beziehungen beider Länder markiert. Die jetzt getroffene Vereinbarung ist Teil eines bilateralen Dialogs zwischen den Vize-Außenministern von Bolivien und Chile. Grund für dieses Vorgehen ist, dass beide Staaten seit dem so genannten „Pazifik-Krieg“ im Jahr 1879, bei dem Bolivien seinen Zugang zum Pazifik verlor, offiziell keine diplomatischen Beziehungen mehr miteinander unterhalten.

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