Regierung verabschiedet neues Sprachengesetz

(Rio de Janeiro, 06. Januar 2011, púlsar).- Der Präsident Paraguays, Fernando Lugo, hat das neue Sprachengesetz unterzeichnet. Damit ist die Sprache Guaraní offizielle Amtssprache und dem Castellano gleichgestellt. Die Regierung bezeichnete das Gesetz als „eines der kulturell und rechtlich anspruchsvollsten Instrumente der letzten Jahrzehnte“.

Mit dem Sprachengesetz werden die Artikel 77 und 140 der Verfassung neu geregelt. Neben der Anerkennung der indigenen Sprache Guaraní soll es sowohl indigene Sprachen als auch die Gebärdensprache schützen und garantieren. Zudem sollen Akademie der Guaraní-Sprache sowie eine nationale Behörde für Sprachpolitik eingerichtet werden. Diese Behörde soll die im Land existierenden indigenen Sprachen untersuchen, dokumentieren und fördern. Damit, schreibt das Kultusministerium in einer Pressemitteilung, erhalte „das Land ein unverzichtbares Mittel zur Verteidigung und Förderung seiner Sprachen, die ein zentrales Element des kulturellen Reichtums des Landes“ seien.

Eine Volkszählung aus dem Jahr 2002 ergab, dass 27 Prozent der paraguayischen Bevölkerung zwar etwas Spanisch verstehen, aber einsprachig Guaraní sprechen. Die Verfassung von Paraguay legt fest, dass Paraguay ein „plurikulturelles und zweisprachiges Land“ mit den Amtssprachen Spanisch und Guaraní sei. Außerdem werden die indigenen Sprachen als Teil des kulturellen Erbes des Landes gesehen.

(Foto: Púlsar)

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