Proteste gegen Ernennung eines kolumbianischen Generals

von Alejandro Pacheco

(Rio de Janeiro, 08. Oktober 2012, púlsar).- Student*innen des Instituts für Technologische und Höhere Studien in Monterrey ITESM (Instituto Tecnológico y de Estudios Superiores de Monterrey) widersetzen sich der Ernennung des kolumbianischen Generals Oscar Naranjo zum Leiter des Lateinamerikanischen Bürgerinstituts ILC (Instituto Latinoamericano de Ciudadanía), das der Bildungseinrichtung angehört.

#YoSoy132 mobilisiert gegen Naranjo

Die Versammlung der mexikanischen StudentInnenbewegung #YoSoy132 am ITESM plant Informationstage , um die Studierenden über die Vergangenheit des ehemaligen kolumbianischen Polizeichefs aufzuklären. Sie sucht außerdem den Kontakt zu den Verantwortlichen der Universität, um ihre Ablehnung gegenüber der Ernennung des Polizeibeamten zum Ausdruck zu bringen.

Der Studentensprecher Jorge Neri bekräftigte die Bereitschaft, ein Gespräch mit General Naranjo zu führen, um darin die Unstimmigkeiten unter der Universitätsgemeinschaft hinsichtlich der Ernennung des Generals offen zu legen.

Schwerer Schlag für die Universitätsgemeinschaft

Neri erklärte, das Amt, das dem südamerikanischen Militär übertragen wurde, schade dem Ruf der Universität, da Naranjo für ein Regime der Unterdrückung und des Verbrechens stehe. Der Student des ITESM bezeichnete die Ernennung des Generals als einen schweren Schlag für das Kollektiv der Bildungseinrichtung. Seiner Meinung nach unterstütze die Universität durch ihr Handeln den zukünftigen “eingesetzten” Präsidenten Mexikos, Enrique Peña Nieto.

Der kolumbianische General wurde vom künftigen Präsidenten als dessen Berater für Sicherheit ernannt und am 6. September an die Spitze des ILC gesetzt.

Beziehungen zu paramilitärischen Gruppen

Naranjo war als Chef der Nationalpolizei von Kolumbien tätig. Während seiner Amtszeit zerschlug er die Kartelle von Cali und Medellín und leitete im Jahr 1993 den Einsatz, der zum Tod Pablo Escobars führte.

Aussagen aus der kolumbianischen Presse bringen Naranjo jedoch mit Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien in Verbindung. Auch liegen Meldungen über seine Beziehungen zu paramilitärischen Gruppen vor.

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