„Madres de la Plaza“ fordern Maßnahmen gegen den Drogenkonsum

(Rio de Janeiro, 12. Mai 2010, púlsar).- Die uruguayische gemeinnützige Vereinigung “Madres de la Plaza” rief für Freitag, den 14. Mai zu einer Kundgebung auf. Der Marsch unter der Parole “caminemos por soluciones” sollte der Forderung nach einer Lösung des Konsums von „pasta base“ Ausdruck verleihen. Insbesondere das unter Jugendlichen zunehmend verbreitete Rauchen von „pasta base“ (Kokapaste, auch PBC, Paco oder „pasta básica de cocaina“ genannt) stellt in Uruguay ein wachsendes Problem dar. Während der Aktion wurde ein offener Brief an den Präsidenten José Mujica vorgelesen.

Rocío Villamil, Mitglied der Vereinigung, erklärte, das aus dem Konsum der Kokapaste wachsende Drogenproblem hätte einschneidende soziale Auswirkungen und gehe aus diesem Grunde jeden etwas an. Es sei ferner notwendig, dass Gewalt und Diskriminierung gegen Drogenabhängige ein Ende nähmen, da sie krank seien.

„Madres de la Plaza“ ist eine gemeinnützige Organisation, die gegen den Konsum der Kokapaste eintritt. Die Vereinigung gründete sich 2006 auf Initiative einer Selbsthilfegruppe, bestehend aus Müttern süchtiger Kinder. Die Frauen trafen sich ursprünglich, um sich gegenseitig ihre Hilfe anzubieten und sich in ihren Erfahrungen auszutauschen.

Ziel der Gruppe ist es, den Verkauf von pasta base zu unterbinden, sowohl seitens der Kleindealer als auch der Großhändler. Zudem will sie Ängste abzubauen und somit auch den illegalen Handel mit der Droge schneller zur Anzeige zu bringen.

Zur gleichen Zeit arbeitet die Vereinigung schon seit 2007 an einem Projekt für süchtige Straßenkinder. Das Projekt nennt sich „Devolución“ (Rückgabe) und begreift sich als ein auf die betroffenen Wohnviertel ausgerichtetes Projekt. Süchtigen mit neuro-psychischen Symptomen wird beim Entzug geholfen. Die betroffenen Jugendlichen stammen überwiegend aus sozial schwachen Verhältnissen oder leben auf der Straße.

Das Rauchen der Kokapaste verbreitet sich in Lateinamerika zunehmend, insbesondere unter den jüngeren der Jugendlichen. Dabei wird unterschätzt, dass das Suchtpotenzial beim Konsum der Kokapaste enorm hoch liegt. Psychische und physische Schäden sind die Folge. Gleichzeitig rutschen die Betroffenen in eine Form der Begleitkriminalität zur Beschaffung der Droge ab.

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