Kritik an möglichem Einfluss der NATO in Lateinamerika

von Ricardo Marapi Salas

(Rio de Janeiro, 05. Juni 2013, púlsar).- Die Ankündigung der kolumbianischen Regierung, einen Kooperationsvertrag mit der NATO einzugehen, stößt weiterhin auf Ablehnung in der Zivilgesellschaft. Die Kritiker*innen sehen im Abkommen eine Bedrohung für die restlichen Länder Lateinamerikas.

 

Der kolumbianische Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón versuchte klarzustellen, dass Kolumbien kein Interesse an einem NATO-Beitritt zeige. Kolumbien könne und wolle kein Mitglied der Nato werden, so der Minister.

Kolumbien als Flugzeugträger der NATO

Trotzdem lehnten verschiedene soziale Organisationen Kolumbiens die geplanten Abkommen ihres Landes mit der NATO ab. Die kolumbianische Anwältin und Politikerin Piedad Córdoba wies darauf hin, das Abkommen könnte das Land “zum Flugzeugträger der NATO” machen. Sie forderte die Bevölkerung und die zivilgesellschaftlichen Organisationen des Landes auf, die geplanten Verträge mit der NATO konsequent abzulehnen, das sie die Region gefährdeten, so Córdoba.

Auch die Coalición Colombia No Bases, eine Organisation, die sich gegen ausländische Militärstützpunkte im Land einsetzt, lehnte eine Präsenz der NATO strikt ab. “Wir glauben, dass dies die regionalen Integrationsprozesse sabotiert und die Einmischung der USA in nationale Angelegenheiten fördert”, kritisierte die Organisation in einem Aufruf.

Der Generalsekretär der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) Alí Rodríguez Araque verlangte von der NATO, sie solle “ihren Feldzug außerhalb von Ländern führen, die in einer brüderlichen Partnerschaft zueinander stehen.”

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