Guatemala setzt auf kubanisches Bildungsprogramm gegen Analphabetismus

(Havanna, 10. November 2010, prensa latina).- Guatemalas Bildungsminister Dennis Alonzo hat den Erfolg des kubanischen Bildungsprogramms “Yo, sí puedo” (“Ja, ich kann das!”) für den Unterricht von Analphabet*innen gelobt. Der Minister hob am 10. November in der wöchentlichen Radiosendung “Despacho Presicendencial” des guatemaltekischen Präsidenten Alvaro Colom die gute Zusammenarbeit mit kubanischen Expert*innen und Behörden hervor. In der Sendung war auch Edgar Montiel, Leiter des UNESCO-Fonds in Guatemala anwesend. Der UNESCO obliegt es, den Alphabetisierungs-Status von Regionen festzustellen. Die UN-Behörde erklärt Gebiete gegebenenfalls zu „von Analphabetismus freien Regionen“.

Mehr als 65.000 Guatemaltek*innen alphabetisiert

Diesen Status hat die UNESCO bereits zehn Gemeinden bescheinigt, die weniger als vier Prozent Analphabet*innen aufweisen. Diese Quote ist für Kranke, geistig Behinderte oder Personen, deren hohes Alter einen Lernprozess unmöglich macht, reserviert. Die Regierung versuche noch vor Jahresende sechs weitere Gemeinden in den Bezirken von Sololá, Santa Rosa und Zacapa vollständig zu alphabetisieren, erklärten die Regierungsvertreter in der Radiosendung.

Die kubanischen Lehrmethoden greifen auf Videos für den Lese- und Schreibunterricht sowie für das Erlernen von Grundlagen der Arithmetik zurück. “Yo, sí puedo” ist in Guatemala seit 2007 im Einsatz und eines von acht Programmen des Nationalen Komitees für Alphabetisierung “Consejo Nacional de Alfabetización”. Aufgrund seiner Methodik und schnellen Erfolgsergebnisse gilt es als Programm mit der größten Effizienz. Seit Beginn der Zusammenarbeit haben 65.464 Guatemaltek*innen durch “Yo, sí puedo” Lesen und Schreiben gelernt, 52.495 davon allein in diesem Jahr.

Anteil der Analphabet*innen um 10 Prozent gesunken

Das Programm sei eine große Hilfe für Guatemala, das derzeit eine AnalphabetInnen-Rate von 19 % aufweist. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2002 lag der Anteil an Analphabet*innen noch bei 29 Prozent der Bevölkerung. Alonzo hob hervor, dass das kubanische Programm besonders gut sei, da es nationale Begebenheiten und Kontexte für den Unterricht nutze.

Die guatemaltekischen Behörden wollen der Alphabetisierung mit der Methode „Yo, sí puedo“ zur Erreichung der UNESCO-Standards Priorität einräumen, erklärten Regierungsverter*innen gegenüber der Agentur Prensa Latina.

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