Gerüchte um US-amerikanische Militärbase in Peru halten an

(Fortaleza, 17. Februar 2009, adital).- Trotz der übereinstimmenden Erklärung der peruanischen Regierung und der Botschaft der Vereinigten Staaten, dass es keine Miltitärbasis der US-Armee auf peruanischem Boden geben soll, halten die Gerüchte um die Einrichtung eines solchen Militärstützpunktes in Peru weiter an.

Schon jetzt ist die militärische Präsenz der USA im Land nach Ansichten verschiedener Expert*innen so hoch, dass man de facto bereits von einem militärischen Stützpunktes sprechen könne. Die Aktivitäten des US-Militärs im Land spreche dafür, dass Vorbereitungen für eine feste Einrichtung in Gang seien. José Robles, ehemaliger Hauptmann und Experte für militärische Fragen bei der Menschenrechtsorganisation Instituto de Defensa Legal, erklärte, es sei nicht auszuschließen, dass auf peruanischem Boden bereits ein fester militärischer Stützpunkt der US-Armee existiere.

Die peruanische Regierung beteuerte jedoch, dass sie die Einrichtung einer solchen Basis in ihrem Land nicht wünsche. Verteidigungsminister Ántero Flores-Aráoz betonte zudem, es existiere auch jetzt noch kein US-amerikanischer Stützpunkt in Peru. Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Lima, Michael McKinley, ergänzte, es gebe auch keine dementsprechenden Pläne.

Auch Boliviens Präsident Evo Morales hatte in letzter Zeit Vermutungen über die Pläne zur Einrichtung einer solchen Basis in Peru angestellt und sich dabei auf diverse Presseberichte gestützt. Er bot an, man könne die Entsendung einer bolivianischen Delegation nach Peru ins Auge fassen, um die Bedeutung dieser Presseberichte zu klären.

Ricardo Soberón, peruanischer Experte für Sicherheitsfragen und Drogenhandel sowie Mitarbeiter am Amsterdamer Transnational Institute, bezeichnete in diesem Zusammenhang die Aufregung der peruanischen Regierung über Morales „Angebot“ als absolut überzogen. Es zeige, wie unangenehm der Regierung das Thema sei. Soberón weiter: „Das Problem ist nicht so sehr, dass Washington in Peru eine Basis wie in Manta, Ecuador, wo man die Basis nicht mehr haben will, eingerichtet hat oder einrichten will. Das Problem beginnt viel mehr schon da, wo Peru den USA gegenüber eine übergroße Flexibilität und die Bereitschaft an den Tag legt, auf die eigene Souveränität zu verzichten, so dass dem US-Militär eine recht weit reichende Möglichkeit geboten wird, in Peru Präsenz zu zeigen.“ So habe es u.a. gemeinsame Kriegsmissionen, Kooperationen, Austausch und gemeinsame Ausbildungseinsätze gegeben.

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