Ex-Diktator Jorge Rafael Videla gestorben

von Coordinación Cono Sur

(Buenos Aires, 17. Mai 2013, púlsar).- Der Chef der letzten argentinischen Militärdiktatur, Jorge Rafael Videla, ist am 17. Mai in Argentinien im Gefängnis gestorben. Videla stand der Junta von 1976 bis 1981 vor und dadurch wurde zu einer der bekanntesten Figuren des Staatsterrorismus, den das Land in dieser Zeit erlitt.

Videla starb aus natürlicher Ursache im Alter von 87 Jahren in seiner Zelle im Gefängnis der Stadt Marcos Paz. Er saß dort seine lebenslängliche Strafe ab, zu der er wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden war. Konkret war er wegen seiner Verantwortung im systematischen Raub von Babys aus geheimen Verhörzentren der Diktatur. Daneben war ihm in zwei Prozessen die Verantwortung für die Entführung, Folterung und Ermordung hunderter Regimegegner*innen nachgewiesen worden.

Vor seinem Tod erwartete ihn ein Prozess wegen seiner Beteiligung am berüchtigten Plan Condor, der Koordinierung der südamerikanischen Militärdiktaturen in ihrer Repression im Cono Sur während der 1970er Jahre.

Es sei daran erinnert, dass Videla bereits 1985 zu einer lebenslangen Strafe im emblematischen „Prozess gegen die Juntas“ verurteilt worden war. Von 1990 bis 1998 war er allerdings aufgrund einer Begnadigung durch den damaligen Präsidenten Carlos Menem wieder in Freiheit gesetzt worden. Der Diktator hatte sein Handeln im Rahmen der zivil-militärischen Diktatur bis zuletzt verteidigt und zu keinem Zeitpunkt mit den Menschenrechtsorganisationen kooperiert.

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