Drei Journalisten in Suchitepéquez ermordet

von Carol Rivas

(Ciudad Guatemala, 17. März 2015, FGER).- Drei Journalisten sind in Guatemala in nur einer Woche am selben Ort ermordet worden. Am Montag, 9. März wurden am Rande einer offiziellen Veranstaltung auf dem Platz von Suchitepéquez an der Pazifikküste der Korrespondent der wichtigsten guatemaltekischen Tageszeitung Prensa Libre, Danilo López, und der Radiojournalist Federico Salazar ermordet. Am Freitag darauf wurde zudem der Fotograf Guido Armando Villatoro erschossen.

Der Journalist Gustavo Berganza brachte seine Empörung darüber zum Ausdruck, dass López bei mehreren Gelegenheiten durch den Bürgermeister von Suchitepéquez, José Rojas de San Lorenzo, bedroht worden war, die Behörden aber nichts unternommen hätten, um sein Leben zu schützen: „Es kann doch nicht sein, dass trotz aller Vorwarnungen der Staat nichts, aber auch gar nicht unternommen hat, um die Kollegen zu schützen.“ Gerade lokale Journalist*innen würden von Politikern angegriffen, sei es durch Klagen oder Drohungen, oder – wie im aktuellen Fall – durch direkte physische Angriffe.

Drohungen vom Bürgermeister

Vor allem die lokalen Journalist*innen werden in Guatemala häufig bedroht und attackiert, zumal wenn sie die lokalen Behörden wie im Fall des ermordeten Journalisten Danilo López mit Korruptionsvorwürfen konfrontieren. Schon 2012 hatte sich Guatemalas Regierung von Präsident Otto Pérez Molina verpflichtet, einen Plan zum Schutz von Journalist*innen umzusetzen. Dies ist aber bis heute nicht geschehen, kritisiert neben der Journalistenvereinigung auch die Interamerikanische Menschenrechtskommission scharf.

Beide fordern neben diesen Schutzmaßnahmen, effektive Ermittlungen einzuleiten, um die Verantwortlichen für die Ermordung von Federico Salazar und Danilo Lopez zu finden. Bislang sind zwei Verdächtige festgenommen worden, die allerdings kaum die Auftraggeber der Morde sein dürften.

Die uneingeschränkte, auch politische Unterstützung der Arbeit der Staatsanwaltschaft und die Zuteilung der nötigen Mittel sei von entscheidender Bedeutung, um die Wiederholung derartiger Verbrechen zu verhindern, vor allem im aktuellen Wahljahr, in dem die Gewalt in Guatemala aller Voraussicht nach noch zunehmen wird.

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