Der Axolotl: Prähistorisches Symboltier vom Aussterben bedroht

(Berlin, 20.12.2020, poonal).- Der Axolotl ist eine solitär lebende Amphibie, die ausschließlich in Mexiko lebt. Er bevorzugt stille oder bewegungsarme Gewässer, wo er sich bei Temperaturen von 10 bis 18 Grad in schlammigen Böden entwickelt und bis zu 30 Zentimeter lang werden kann. Die Weibchen wählen das Männchen aus, und in den kälteren Jahreszeiten kann ein Axolotl-Paar bis zu 1.800 Eier legen. Dennoch gehört der mexikanische Axolotl (übersetzt aus dem Nahuatl bedeutet der Name etwa „Wassermonster“) zu den endemischen Arten des Landes, die ernsthaft vom Aussterben bedroht sind.

Ein lebendes Symbol der mexikanischen Kultur mit erstaunlichen Fähigkeiten

Die Ambystoma mexicanum, so der biologische Fachname des mexikanischen Schwanzlurchs, verfügt über eine enorme Genomgröße: Er ist in der Lage, jeden Teil seines Körpers zu regenerieren – einschließlich seines Herzens und Gehirns. Seit prähistorischen Zeiten ist der Axolotl ein Symbol der mexikanischen Kultur. Der Legende nach musste der Gott Xolotl, der Bruder von Quetzalcoatl, sich verstecken, um nicht geopfert zu werden. Er verwandelte sich erst in einen Maiskolben, dann in eine Agave. Dennoch wurde er entdeckt und flüchtete daraufhin ins Wasser, wo er zu einem Axolotl wurde.

Axolotl soll mit einem Geldschein geehrt werden

Mexikos Staatsbank plant, 2022 einen 50-Peso-Schein herauszugeben, auf dem der Axolotl abgebildet ist. Wissenschaftler*innen befürchten indes, dass der Lurch bis dahin aufgrund der Untätigkeit der mexikanischen Behörden bereits ausgestorben sein könnte. Die Bedrohungen sind zahlreich: fortschreitende Urbanisierung, sinkende Wasserstände und Wasserverschmutzung durch Haushalte und Industrie, genetische Veränderungen durch Kommerzialisierung (der Axolotl ist eigentlich graubraun; die rosafarbene Variante hätte im Falle einer Auswilderung  wenig Überlebenschancen), die Invasion exotischer Arten wie Karpfen, Tilapia und Seerosen, der Verlust des Lebensraums durch die Abholzung von Wäldern, das Austrocknen von Gewässern sowie die globale Erwärmung.

Jugendliche engagieren sich für die Rettung der „Amphibie mit dem Dauerlächeln“

In Mexiko gibt es 17 Arten des Axolotl, die sich vom Nordosten  bis in die Mitte des Landes verteilen. Viele leben in den Kanälen von Xochimilco, einem Randbezirk der mexikanischen Hauptstadt. Mit einer Ausnahme sind alle Arten endemisch. In Santa María Xonacatepec im Bundesstaat Puebla haben Jugendliche ein Schutzgebiet geschaffen, um dem vom Aussterben bedrohten Tier einen sicheren Lebensraum anbieten zu können. Naturfreund*innen können hier außerdem Umweltbildung erhalten. Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) listet neun Axolotl-Arten als „critically endangered“ (ernsthaft vom Aussterben bedroht), zwei als „endangered“ (vom Aussterben bedroht), drei als „least concern“ (weniger gefährdet). Für drei weitere Arten liegen bisher keine Daten vor. Dessen ungeachtet scheint der Axolotl immer zu lächeln – trotz der bedrohlichen Lage.

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