Zwei Tote und vier Verletzte bei Auseinandersetzungen um Bergbaufirma

(Berlin, 18. September 2009, npl).- Zeitgleich zur Bergbaumesse PERUMIN forderte der Konflikt um den Bergbau in Peru erneut Tote. Am Dienstag, den 15. September kam es in Vista Alegre in der nordperuanischen Provinz Hualgayoc-Cajamarca zu einer Schießerei, die zwei Tote und mehrere Verletzte gefordert hat. Nach Angaben von Prensa Alternativa handelt es sich bei den Toten um den 19-jährigen José Mori Hoyos und ein Kleinkind.

Die Firma Consolidada de Hualgayoc S.A. betreibt Probebohrungen in der Provinz Hualgayoc-Cajamarca. Dazu hat sie die nötige Erlaubnis des Ministeriums für Energie und Bergbau, obwohl die Anwohner*innen, die gegen den Bergbau sind, zuvor nicht dazu befragt worden sind.

Die Bevölkerung hatte zuvor ihre absolute Ablehnung gegenüber jeglicher Bergbautätigkeit in ihrer Region betont. Schon vor Jahren seien Flüsse durch die Aktivitäten von Consolidada vergiftet worden. Daher befürchten die Bauern nun eine Verschlechterung ihrer Wasserqualität, die für ihre Vieh- und Landwirtschaft lebensnotwendig ist.

Nachdem in mehreren Gesprächen mit Vertretern der Behörden und der Firma keine Einigung erzielt werden konnte, stellten die Anwohner*innen von Vista Alegre der Firma Consolidada ein Ultimatum, welches diese jedoch verstreichen ließ.

Angaben der Umweltschutzorganisation Grufides zufolge habe die Auseinandersetzung am Nachmittag des 15. September am Rand einer Kundgebung vor dem Firmengelände stattgefunden. Zwischen Wachleuten der Bauern aus Vista Alegre und Umgebung einerseits, und Bewaffneten im Auftrag des Bergbauunternehmens und Polizisten sei es zu einem Schusswechsel gekommen. Der Getötete Mori Hoyos sei ein Mitarbeiter der Consolidada gewesen. Bei den Auseinandersetzungen wurde auch ein Tankwagen der Firma in Brand gesteckt.

Die regionale Vereinigung der Bauernverbände von Cajamarca erklärte, Bauern aus Vista Alegre Alta, die für die Mine seien und Bewaffnete mit Unterstützung der Bergbaufirma seien gegen Bauern und lokale Behörden vorgegangen, die gegen Probebohrungen auf ihrem Gebiet sind. Anwohner*innen zufolge habe Consolidada zuvor Leute angeworben, welche die Gegner*innen des Unternehmens infiltrieren und so für Spaltung und Auseinandersetzungen sorgen sollten.

Wie Prensa Alternativa berichtet, habe Consolidada, die je zur Hälfte den Bergbaumultis Buenaventura und Goldfields gehört, dieselbe Strategie wie viele andere transnationale Unternehmen in Peru angewandt. Gruppen würden bezahlt, um die Auseinandersetzung mit Gemeinden zu suchen, die sich gegen den umweltschädlichen Bergbau wehren.

Für Donnerstag den 17. September wurde aus Protest gegen die Vorkommnisse in Vista Alegre ein Streik in der Provinz anberaumt.

Die regionale Vereinigung der Bauernverbände plant nun, eine Vollversammlung einzuberufen. Dort soll besprochen werden, wie mit den von den Bergbauunternehmen ausgelösten sozialen Konflikten umzugehen ist. Den regionalen Behörden warf die Vereinigung mangelnde Kompetenz vor. Das “unverantwortliche” Handeln des Bergbauministeriums könne einen Aufruhr in allen Regionen der südlichen Cajamarca-Provinz auslösen.

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