Zunahme von Angriffen gegen die Presse in Oaxaca

(Guatemala-Stadt, 10. September 2013, cerigua).- In den letzten Monaten haben die Angriffe auf Journalist*innen und Blogger*innen im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca, in beunruhigender Weise zugenommen. Besonders besorgniserregend waren die Ermordung eines Reporters und der mit Sprengstoff und Schusswaffen durchgeführte Angriff auf den Sitz einer Tageszeitung, wie man auf der Homepage mimexicotransparente.com lesen konnte.

Neben diesen Aggressionen wurden mehrere Drohungen gegen Pressearbeiter*innen und Medienschaffende bekannt, ebenso wie verschiedene Hetzkampagnen. Die Todesdrohungen und Angriffe könnten schwerwiegende Attacken zur Folge haben, so die Website.

Am 17. Juli 2013 wurde der Leichnam des Journalisten Alberto López Bello von der Tageszeitung ‚El Imparcial‘ gefunden. Laut Aussage der Behörden wies er schwere Verletzungen auf. Man fand ihn gleichzeitig mit der Leiche eines Polizeibeamten. López Bello hatte bereits am 18. Mai 2013 bekannt gemacht, dass er und sein Kollege Jacobo Robles willkürlich von Polizisten gefangen genommen worden waren, als sie über ein offensichtlich flächendeckendes Netz der organisierten Kriminalität berichteten.

Mehrere Angriffe auf die Zeitung „El Piñero de la Cuenca“

Filadelfo Figueroa Mendoza, Kolumnist und Korrespondent der Tageszeitung „El Piñero de la Cuenca“, macht am Samstag, 10. August 2013 öffentlich, dass Unbekannte in der Absicht ihn umzubringen, sein Fahrzeug angezündet hätten. Die Zeitung gab an, dass der Angriff die Folge einer Reihe von Anrufen und Drohungen sein könnte, die Figueroa aufgrund von Artikeln und Kolumnen erhalten habe, auf Grund derer Politiker*innen sich angegriffen gefühlt hätten.

„El Piñero de la Cuenca“ beklagte ebenfalls, dass Zeitungsausträger*innen mehr als einmal überfallen und der Ausgaben beraubt worden seien, um deren Verteilung und Verkauf zu verhindern. Die Zeitung berichtete, dass sie die Verantwortlichen identifiziert habe. Diese hätten Beziehungen zu einer politischen Partei.

Am 15. Juli 2013 erklärte der Sprecher der Zeitung, Alberto Loyos Santos, er sei Opfer eines Diebstahls von ungefähr 500 Zeitungsexemplaren durch Vermummte geworden; am 27. Juli 2013 wurde der Sitz von „El Piñero de la Cuenca“ mit selbstgebauten Sprengkörpern angegriffen, die geringfügigere Schäden an der Infrastruktur des Gebäudes anrichteten.

Entführung bei Recherchen zu Windpark

Am 26. Juli 2013 gab Pedro Matías, Korrespondent der Zeitung Proceso, an, nach der Veröffentlichung eines kritischen Berichtes über den Besuch von Beamt*innen der Bundesbehörden in Oaxaca Todesdrohungen erhalten zu haben.

Zudem wurden in diesem Jahr die Reporterin Rosa Rojas und der Fotograf Francisco Olvera von der Tageszeitung „La Jornada“, Karina Martínez von der Zeitung „Subversiones“ und David Henestrosa von „Informativo Generando Opinión“ wurden in der Gemeinde „Laguna Santa Cruz“ von einer vermutlich dem Bürgermeister nahe stehenden Gruppe gefangen genommen, während sie an einer Reportage über die Errichtung eines Windparks arbeiteten.

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