Venezuela bricht diplomatische Beziehungen mit Kolumbien ab: „Uribe ist schuld“

(La Paz, 22. Juli 2010, bolpress).- Der Präsident der Bolivarischen Republik Venezuela, Hugo Chávez, verkündete am 22. Juli den Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Kolumbien. Grund seien die permanenten Aggressionen und Respektlosigkeiten der kolumbianischen Regierung gegen Venezuela. „Diese Angriffe lassen uns, wollen wir unsere Würde bewahren, keinen anderen Ausweg, als die diplomatischen Beziehungen mit unserem Bruderland Kolumbien ganz abzubrechen, und das tut mir im Herzen weh“, erklärte Präsident Chávez im Regierungspalast Miraflores.

Die Anschuldigungen der kolumbianischen Regierung erreichten mit den Erklärungen des kolumbianischen Botschafters Luis Alfonso Hoyos vor der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ihren Höhepunkt. Die kolumbianische Regierung hatte dort Videoaufzeichnungen und Dokumente vorgelegt, die beweisen sollten, dass sich in Venezuela Rückzugslager der kolumbianischen FARC-Guerilla befänden und die Guerilla von der venezolanischen Regierung unterstützt werde.

Chávez erklärte dazu:„Uribe ist schuld an der kolumbianischen Isolation, denn seine Regierung hat sich kriegstreibend verhalten, hat Lügen verbreitet, war aggressiv, gewalttätig, giftig, wahnsinnig, wie wir auch den Botschafter Kolumbiens in der OAS beobachtet haben, wenn er Venezuela und unser Volk und die Wahrheit angriff. Er war respektlos gegenüber den Venezolanern“.

Die venezolanische Regierung hoffe außerdem, dass es keine weiteren ernsthaften Vorfälle in den letzten Tagen der Präsidentschaft von Àlvaro Uribe im Regierungspalast mehr gebe, der sich „als Verrückter“ aufführe, wozu ihn die US-Amerikaner noch ermutigten, sagte Chávez. Der venezolanische Staatschef unterstrich, dass die Regierung Uribes korrupt sei und der Mafia nahestünde, vom US-Imperium gelenkt werde und dort leider der kriegerische Weg Kolumbiens entschieden würde. „Diese Regierung nimmt glücklicherweise in ein paar Tagen ihren Hut. […] Wir werden wachsam sein, denn Uribe ist krank, er ist voller Hass. Ich rufe die internationale Gemeinschaft zur Alarmbereitschaft auf: Wir werden keine Aggressionen oder Verletzungen unserer Souveränität hinnehmen“, betonte Chávez.

Für den Fall, dass sich die Vermutung als richtig erweisen sollte, dass Kolumbien einen Krieg mit Venezuela provozieren wolle, so werde Venezuela seine Souveränität mit aller Macht verteidigen, erklärte Chávez. „Einen Krieg mit Kolumbien würde es nur unter Tränen geben, aber man müsste ihn kämpfen. Ich mache Uribe verantwortlich.“

Am heutigen 29. Juli kommen in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito die Außenminister der Union Südamerikanischer Staaten UNASUR (Union de Naciones Suramericanas) zu einem Krisengipfel zusammen, bei dem es vor allem um die Festigung des Friedens in der Region und eine Lösung des Konflikts zwischen Kolumbien und Venezuela gehen soll. Der Präsident von Ecuador, Rafael Correa und der Ex-Präsident Argentiniens und UNASUR-Generalsekretär Nestor Kirchner hatten sich an die Spitze des Vermittlungsprozesses gestellt.

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