Uribe: kein Abkommen über Gefangenenaustausch mit FARC

(Rio de Janeiro, 06. April 2010, púlsar).- Kolumbiens Präsident Álvaro Uribe Vélez hat am 5. April die Möglichkeit eines Abkommens mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) ausgeschlossen. Ein Austausch von Gefangenen der Guerillabewegung gegen Geiseln, wie von der FARC in einem Kommuniqué vom 4. April vorgeschlagen, komme nicht in Frage.

Uribe erklärte, dass die FARC den kolumbianischen Staat bereits mehrfach getäuscht hätten. Eine schwankende Haltung der Regierung würde die Guerilla nur dazu ermuntern, noch mehr Geiseln zu nehmen. Der Präsident trug seine Äußerungen während der Begräbnisfeier für Oberstleutnant Julián Ernesto Guevara vor. Dieser war in Gefangenschaft der FARC gestorben. Seine sterblichen Überreste waren am 1. April übergeben worden. Als „Niederträchtigkeit“ bezeichnete Präsident Uribe den Zeitpunkt: Die FARC missbrauchten den kolumbianischen Präsidentschaftswahlkampf (die Wahl findet am 30. Mai statt), um Politik zu machen. Seine Regierung werde niemals auf die Option verzichten, Geiseln mit militärischer Gewalt zu befreien.

Die FARC hatten am 28. März den Soldaten Josué Daniel Calvo freigelassen, ohne eine Gegenleistung zu fordern. Der 22-jährige war im April 2009 entführt worden. Am 30. März folgte die Freilassung des Unteroffiziers Pablo Emilio Moncayo, den die FARC über zwölf Jahre gefangen gehalten hatten. In einem Kommuniqué vom 4. April spricht sich die Guerilla für die Unterzeichnung eines Austausch-Abkommens aus. Sollten Gefangene beider Seiten die Freiheit erlangen, öffne sich zugleich die Tür zu einem Friedensabkommen für Kolumbien, heißt es in dem Text.

Aktuell halten die FARC noch 22 Militärs und Polizisten als Geiseln. Diese wollen sie im Tausch gegen rund 500 Guerilleros freilassen, die in Kolumbien und den USA in Haft sitzen.

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