UN-Bericht: Ungleichheit behindert Entwicklung

(Lima, 19. November 2010, noticias aliadas).- Lateinamerika und die Karibik haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten bedeutende Fortschritte in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen gemacht. Zu diesem Ergebnis kommt der am 4. November veröffentlichte Bericht über die menschliche Entwicklung 2010 des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen UNDP (United Nations Development Programme).

Ungleichheit bei Gesundheit, Bildung und Einkommen

Ungeachtet der Verbesserungen bestünden aber noch immer sehr große Ungleichheiten zwischen den Ländern als auch innerhalb der einzelnen Staaten, beispielsweise zwischen Männern und Frauen. Der Bericht mit dem Titel “Der wahre Reichtum der Nationen: Wege zur menschlichen Entwicklung” berücksichtigt zum ersten Mal seit Erscheinen des Berichts über die menschliche Entwicklung im Jahr 1990 drei neue Indikatoren für die Bestimmung des Index für menschliche Entwicklung HDI (Human Development Index).

Dabei handelt es sich um den Ungleichheit einbeziehenden Index für menschliche Entwicklung IHDI (Inequality-adjusted Human Development Index), den Index für geschlechtsspezifische Ungleichheit sowie den Index für mehrdimensionale Armut.

Die Mehrheit der 32 lateinamerikanischen und karibischen Länder gehört laut des Berichts zu den hoch entwickelten oder zu den Ländern mittleren Entwicklungsstandes. Trotzdem zeige der mehrdimensionale Armutsindex IHDI, “dass die Ungleichheit hinsichtlich Gesundheit, Bildung und Einkommen den Human Development Index (HDI) der Region um 25 Prozent senkt. Das betrifft vor allem Haiti, Bolivien, Guatemala, Peru und Panama, deren HDI aufgrund beträchtlicher Ungleichheiten in allen drei Bereichen sehr viel niedriger ist.” Der durchschnittliche HDI liegt in der Region bei 0,704, während der IHDI nur bei 0.527 liegt.

Keine vergleichbaren Daten aus Kuba

“In einigen Bereichen, vor allem der Einschulungsrate, haben sich Lateinamerika und die Karibik dem Niveau der USA und Europa angenähert” so Jeni Klugman, Hauptautorin des Berichts. “Diese Entwicklung ist zu großen Teilen sozialpolitischen Programmen zu verdanken. Dennoch bleibt Ungleichheit nach wie vor die größte Herausforderung in der Entwicklungsarbeit.”

Im diesjährigen Bericht ist Kuba aufgrund fehlender international vergleichbarer Daten hinsichtlich des Einkommens nicht aufgeführt. Allerdings enthält der Bericht Zahlen, die Kuba hervorragende Ergebnisse in den Bereichen Gesundheit und Bildung bescheinigen.

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