Täglich werden 252 Migrant*innen ausgewiesen

(Guatemala-Stadt, 09. Juli 2014, cerigua).- Nach Angaben von Alejandra Gordillo, Vorsitzende des Nationalrats für die Betreuung von Migrant*innen CONAMIGUA (Secretaria Ejecutiva del Consejo Nacional de Atención al Migrante) veranlasst die mexikanische Regierung täglich die Ausweisung von durchschnittlich 252 Migrant*innen. Wie einschlägige Statistiken zeigen, werden jede Stunde etwa zehn Menschen aus Guatemala, Honduras und El Salvador in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt.

Was die Erfassung und Ausweisung von Migrant*innen angeht, arbeitet die mexikanische Ausländerbehörde INM (Instituto Nacional de Migración) somit noch effektiver als die US-amerikanischen Grenzpatrouillen.

Nach offiziellen Angaben der statistischen Jahresberichte des INM und des US-amerikanischen Heimatschutzministeriums DHS (United States Department of Homeland Security) hat die mexikanische Ausländerbehörde in den vergangenen acht Jahren 827.000 Mittelamerikaner*innen verhaftet und ausgewiesen; das sind 103.000 Ausweisungen mehr als im gleichen Zeitraum von den USA veranlasst wurden.

Mehr schlechte Nachrichten für MigrantInnen

Der CONAMIGUA-Bericht bezeichnet die aktuelle Migrationsproblematik als Krise, die sich vor allem in den tausenden unbegleiteten minderjährigen Migrant*innen zeigt, die auf eigene Faust versuchen, bis in die USA vorzudringen. Der Bericht verweist zudem darauf, dass die mexikanische Regierung zunehmend unter Beschuss stehe, weil sie der unrechtmäßigen Migration keinen Riegel vorschiebe. Wiederholt werden Vorwürfe laut, dass die Südgrenze des Landes nicht gut bewacht werde oder dass Chiapas weiterhin ein offenes Schlupfloch sei, das es zu schließen gelte. Beunruhigende Nachrichten für Arbeitsmigrant*innen, die sich aufgrund der fehlenden strukturellen Entwicklung in ihren Herkunftsländern dazu entschließen, zum Arbeiten in die USA zu gehen.

Eine Aufrüstung der Südgrenze werde in erster Linie dazu führen, dass die Grenzschleuser ihre Preise anheben, fürchtet Gordillo. Es sei Aufgabe der Regierung, Programme und Projekte zu initiieren, um neue Arbeitsplätze zu schaffen, die den möglichen Rückgang der Geldsendungen aus dem Ausland auffangen können.

Die Präsidenten von Guatemala und Mexiko, Otto Pérez Molina und Enrique Peña Nieto haben Anfang Juli bereits das Projekt Frontera Sur gestartet: Migrant*innen aus Guatemala und Belize sollen nun Besuchsscheine und Arbeitsgenehmigungen erhalten.

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