Südamerika führend bei Militärausgaben

von Camila Maciel

(Fortaleza, 14. April 2011, adital).- Das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) hat am 11. April eine Studie zu den weltweiten Rüstungsausgaben veröffentlicht. Demnach stiegen die Militärausgaben in Südamerika um 5,8 Prozent an, das sind rund 63 Millionen US-Dollar. Weltweit seien die Militärausgaben nur um 1,3 Prozent gestiegen und hätten insgesamt 1,6 Billionen US-Dollar betragen. Das Institut erklärt den starken Anstieg mit dem wirtschaftlichen Wachstum in der Region, während sich anderswo noch die Folgen der Weltwirtschaftskrise bemerkbar gemacht hätten.

Starker Anstieg in Brasilien und Kolumbien

Brasilien hatte im vergangenen Jahr 9,3 Prozent mehr Geld für Rüstung ausgegeben als noch 2009 und ist damit vor allem für den Anstieg der Rüstungsausgaben verantwortlich. Das Land versuche auch außerhalb Südamerikas zu „Macht und Einfluss“ zu gelangen und tue dies auch durch die Stärkung seiner Armee, heißt es in dem Bericht. Auch in Kolumbien sind die Rüstungsausgaben weiter gestiegen, während die Ausgaben in Venezuela im Vergleich zum Vorjahr um rund 27 Prozent zurückgegangen sind, so die Analyse des Friedensinstituts.

SIPRI zeigte sich überrascht von dem starken Anstieg der Ausgaben in Südamerika, da eine reale militärische Bedrohung in der Mehrheit nicht gegeben sei. Vielmehr sei es dringend notwendig, die Sozialausgaben in vielen Staaten zu erhöhen, wie Carina Solmirano, die Lateinamerikareferentin des Instituts, in dem Bericht betont.

Unter Ausgaben für das Militär versteht das Friedensinstitut alle Kosten einer Regierung für den Unterhalt der Armee und Militäreinsätze, inklusive Gehälter, Pensionszahlungen, Waffenkäufe, Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Unterhaltskosten für militärische Einrichtungen.

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