Suche nach Verschwundenen: Aktivist José Jesús Jiménez ermordet

(Caracas, 24. Juni 2016, telesur).- José Jesús Jiménez Gaona, Mitglied der landesweiten Brigade zur Suche nach Verschwundenen, ist in der Nacht zum 22. Juni in Poza Rica im mexikanischen Bundesstaat Veracruz erschossen worden. Das teilte das Portal Animal Político mit. Jiménez war Aktivist aus Veracruz und widmete sich der Suche nach Verschwundenen in dem von Gewalt geprägten Bundesstaat. Er wurde 2011 aktiv, nachdem seine 23-jährige Tochter verschwand. Erst kürzlich trat er der Suchbrigade bei, die in den ersten zwei Wochen ihres Bestehens bereits 15 geheime Gräber gefunden hat. Jiménez war auch Mitglied der Organisation María Herrera A.C. aus Poza Rica, die sich ebenfalls der Suche nach verschwundenen Familienangehörigen widmet.

Bei dem Mordanschlag auf Jiménez wurde auch seine Ehefrau, Francisca Vázquez Mendoza, schwer verletzt. Sie erlitt mindestens drei Schussverletzungen und wird auf der Intensivstation des Krankenhauses in Poza Rica behandelt. Das Auto, in dem beide unterwegs waren, wurde erst von einem anderen Fahrzeug gerammt, dann stiegen mehrere Bewaffnete aus und eröffneten das Feuer.

“Wir haben Angst, aber wir machen weiter”

“Was mit José Jesús passiert ist zeigt einmal mehr, was uns passieren kann, die wir unsere verschwundenen Familienangehörigen suchen”, sagte Mario Vergara, Mitglied der Brigade, gegenüber Animal Político. “Unglücklicherweise können wir getötet werden, so wie mein Mitstreiter. Wir haben sehr viel Angst, denn auch die Justiz in diesem Land ist verschwunden, eingefroren. Aber wir versuchen, unsere Angst zu beherrschen und deshalb werden wir weiter unsere Angehörigen suchen.”

Vergara, der auch der Organisation “Die Anderen Verschwundenen” von Iguala angehört, erklärte gegenüber La Jornada: “Es gibt Menschen, denen unsere Organisation nicht gefällt, obwohl wir nicht nach Schuldigen suchen. Wir wollen nur unsere Angehörigen nach Hause bringen, um den Schmerz zu erleichtern. Wir exhumieren nur die Fehler, die die Regierung jahrelang verdeckt hat.” Für Aktivist*innen und Journalist*innen ist Veracruz inzwischen der gefährlichste Bundesstaat Mexikos.

 

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