Schwere Auseinandersetzungen um Bergbauprojekt

(Buenos Aires, 06. Mai 2015, púlsar/poonal).- Seit Wochen protestieren soziale Organisationen aus Islay in der südperuanischen Provinz Arequipa gegen das im Bau befindliche Bergbauprojekt Tía María. Sie befürchten schwere Umweltschäden in dem Gebiet. Am Mittwoch, den 6. Mai sind diese Proteste eskaliert: Nach mehreren Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstrant*innen in der Stadt Mollendo wurden vier Polizisten so schwer verletzt, dass sie in die Stadt Arequipa evakuiert werden mussten. Einer der verletzten Polizisten ist inzwischen gestorben. Außerdem starb der 35-jährige Bauarbeiter Jenrry Checya Chura; er hatte drei Schüsse in den Rücken erhalten. Bereits Ende April ist ein Landwirt bei Protesten erschossen worden.

Angesichts der Gewalteskalation hat die peruanische Menschenrechts-Ombudsstelle zu einem runden Tisch aufgerufen, an dem staatliche Vertreter*innen sowie Bürgermeister*innen und Aktivist*innen aus Islay teilnehmen sollen.

Regierung schickt die Armee

Ebenfalls am 6. Mai sind die Ministerin für Energie und Bergbau, Rosa María Ortíz, sowie der Landwirtschaftsminister Juan Manuel Benítez Ramos in Arequipa eingetroffen, um mit örtlichen Vertreter*innen der Protestbewegung zu sprechen.

Die Generalsekretärin der Nationalen Menschenrechtsstelle Perus, Rocío Silva Santisteban, kritisierte derweil die Polizei. Sie erklärte, dass mehrere Polizeieinheiten die Interessen der Bergbauunternehmen verteidigen würden.

Die Regierung hat inzwischen Soldaten geschickt, um die „öffentliche Ordnung“ wieder herzustellen.

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