Regierung will Elektrizitätswerke verstaatlichen

(La Paz, 12. Januar 2009, bolpress).- Die bolivianische Regierung will die Elektrizitätswerke des Landes bis spätestens 2010 verstaatlichen, so Präsident Evo Morales in einer Erklärung. Schließlich werde der Zugang zur Grundversorgung im neuen Verfassungsentwurf, der am 25. Januar per Referendum zur Abstimmung gestellt wird, zum Menschenrecht erklärt.

Morales räumte ein, dass die Veräußerung der strategisch wichtigen Betriebe in den vergangenen drei Jahren nicht komplett habe rückgängig gemacht werden können, versprach jedoch, dem bolivianischen Volk zurückzugeben, was in den vergangenen zwei vom Neoliberalismus bestimmten Jahrzehnten versteigert und verschenkt worden sei.

„Die Erdgasvorkommen und die Telefongesellschaft sind bereits wieder in unserer Hand, und wir stehen kurz davor, auch die Elektrizitätserzeugung und die Eisenbahn zurückzugewinnen“, erklärte Morales. Dennoch müssten vor einer Entscheidung erst Bedingungen geschaffen werden, um in die Entwicklung des verstaatlichten Sektors investieren zu können.

Aufgrund fehlender Investitionen fürchten die Landkooperative für Elektrizitätsversorgung von Santa Cruz CRE (Cooperativa Rural de Electrificación) und andere private Betreiber für 2009 einen möglichen Elektrizitätsmangel. In Erwartung einer solch möglichen Krise hat die Kontrollbehörde für Energieversorgung bereits eine Energiesparkampagne gestartet.

Angaben des stellvertretenden Energieministers Miguel Yague zufolge sind jedoch im Energiesektor Investitionen in Höhe von über 200 Millionen US-Dollar geplant. Zu den geförderten Projekten zählten ein Wärmekraftwerk in Entre Ríos, Cochabamba, das Wasserkraftwerk Cachuela Esperanza, Beni, und das Stromverteilungsnetz Caranavi, Trinidad.

Die Regierung hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2010 den Anteil der mit Strom versorgten Regionen auf dem Land von 33 auf 53 Prozent und in den Städten von 87 auf 95 Prozent zu erhöhen.

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