Regierung und FARC veröffentlichen Übereinkünfte des Friedensabkommens

von César Joao Espinoza

(Buenos Aires, 26. September 2014, púlsar).- Die kolumbianische Regierung und die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) haben in Havanna erstmals die Ergebnisse ihrer drei Teilabkommen veröffentlicht, die im Zuge der gegenwärtigen Friedensverhandlungen erreicht worden sind. Die Übereinkünfte, die in dem seit 22 Monaten andauernden Verhandlungsprozess in der kubanischen Hauptstadt Havanna erzielt wurden, sind auf 65 Seiten festgehalten. Das Dokument ist im Internet unter www.mesadeconversaciones.com.co einsehbar.

Transparenz schaffen

“Es gibt weiterhin Spekulationen über die Übereinkünfte. Aus diesem Grund und um Transparenz zu schaffen, haben wir uns entschieden, die Texte der Entwürfe gemeinsam zu veröffentlichen“, begründete Humberto de la Calle, Chef-Unterhändler der Delegation der kolumbianischen Regierung, den Schritt der Verhandlungsparteien.

Bisher konnte in dem Prozess, der ein Ende des internen Konflikts in Kolumbien zum Ziel hat, bei drei von fünf Punkten eine Einigung erzielt werden. Diese betreffen die Landfrage, die politische Teilhabe und das Thema Drogen.

Pablo Catatumbo, Vertreter der FARC, erläuterte die bisher getroffenen Einigungen.

Entmilitarisierung der Gesellschaft

„Eines der wichtigsten Themen, die verhandelt werden müssen, ist die Überwindung der nationalen Sicherheitsdoktrin. Wir fordern, diese Strategie fallen zu lassen sowie eine notwendige Entmilitarisierung der Gesellschaft und einen Staat, der den Frieden einfordert“, so Catatumbo.

Zudem vertrat der FARC-Vertreter die Auffassung, dass der interne Konflikt in Kolumbien „nicht aus dem Drogenhandel hervorgeht, denn die Ursachen hierfür haben bereits vor dem Phänomen des Handels mit verbotenen Substanzen existiert“, unterstrich Catatumbo.

„Keine Katze im Sack“

Poliltiker*innen und Parteien in Kolumbien begrüßten die Veröffentlichung der bisherigen Übereinkünfte der Friedensverhandlungen. Auch Ernesto Samper, Ex-Präsident Kolumbiens (1994-1998) und derzeit Generalsekretär des Staatenbundes Union der Nationen Südamerikas UNASUR (Unión de Naciones Suramericanas), beglückwünschte die Beteiligten zu diesem Schritt. Dies berge die „Chance zu zeigen: Es gibt keine Katze im Sack” so Samper.

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