„Die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften ist eine Frage der Menschenrechte“

von Ricardo Marapi Salas

(Rio de Janeiro, 17. September 2013, púlsar).- Die Debatte um die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften in Peru spitzt sich zu. Erst kürzlich sprach sich Ronald Gamarra, Anwalt und Menschenrechtsaktivist, für die Verabschiedung des Gesetzes aus, das gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften künftig möglich machen soll. „Homosexuellen die Gründung einer Familie verwehren zu wollen, entbehrt jeglicher rechtlichen Grundlage“, erklärte Gamarra.

Die Entscheidung über die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen sei unter menschenrechtlichen Gesichtspunkten zu treffen und nicht anhand persönlicher Überzeugungen oder Glaubensfragen. „Hier geht es nicht darum, auf der Straße eine Umfrage durchzuführen nach dem Motto: Wer ist dafür, wer ist dagegen. Hier geht es um ein Menschenrecht, und darüber entscheidet man nicht per Referendum“, so Gamarra. Die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft sei außerdem nicht das gleiche wie eine standesamtlich oder konfessionell geschlossene Ehe.

Der Abgeordnete Carlos Bruce, der den Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht hatte, argumentierte damit, dass der peruanische Staat derzeit überhaupt nichts zum Schutz homosexueller Paare unternehme und somit in Sachen Menschenrechtsfragen und Minderheitenschutz eine geradezu hinterwäldlerische Position einnehme. „Ich bin sicher, dass wir uns in einigen Jahren schämen werden, dem Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Paare so lange im Weg gestanden zu haben“, so der Parlamentarier.

Der peruanische Kardinal Juan Luis Cipriani, Mitglied der konservativen Sekte Opus Dei, hatte den Gesetzesentwurf zur Legalisierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften im September entschieden zurückgewiesen und dafür entsprechende Kritik geerntet: Aus den Reihen schwullesbischer Aktivist*innen wurde er als homophob bezeichnet.

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