Protestierende Mapuche gewaltsam geräumt

von El Ciudadano

(Concepción, 07. September 2015, medio a medio).- Spezialeinheiten der chilenischen Militärpolizei Carabineros haben am Montag, 7. September gegen fünf Uhr morgens eine Gruppe von Mapuche-Aktivist*innen geräumt; diese hatten seit drei Wochen die Büros des Hauptsitzes der staatlichen Nationalen Gesellschaft für indigene Entwicklung CONADI (Corporación de Desarrollo Indígena) in Temuco besetzt gehalten. Die Räumung war am Wochenende vom Direktor der CONADI, Alberto Pizarro Chañilao von der sozialdemokratischen Partei PPD beantragt worden, nachdem die Verhandlungen mit den Aktivist*innen zu keinen Ergebnissen geführt hatten.

Nach der Räumung, die nach Zeug*innenaussagen extrem brutal ablief, kam es zu einigen Auseinandersetzungen bei denen etwa 20 Menschen verhaftet wurden. Die Festgenommenen wurden auf die Zweite Wache der Hauptstadt der Provinz La Araucanía verbracht.

Die Räume waren besetzt worden, weil die Forderungen von über 60 Gemeinden von der Regierung bislang nicht beachtet wurden. Mit der Besetzung sollte Druck auf die Regierung ausgeübt werden; so wurde ein Treffen mit dem Minister für soziale Entwicklung Marcos Barranza gefordert, um über den Kauf einiger Ländereien und die Demilitarisierung der Region zu verhandeln.

Die betroffenen Gemeinden veröffentlichten am darauf folgenden Tag eine Presseerklärung, in der sie das Vorgehen der Polizei verurteilten und ihre Forderungen wiederholten.

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