Paramilitärs setzen Kopfgeld auf Politiker aus

(Fortaleza, 07. Februar 2014, adital).- Am 3. Februar haben mehrere linke kolumbianische Politiker*innen Todesdrohungen der paramilitärischen Gruppe Rastrojos Comandos Urbanos erhalten. Alle Bedrohten kandidieren für die Linkspartei Unión Patriótica UP und die „Marcha Patriótica“ für das Abgeordnetenhaus und den kolumbianischen Senat. In dem Kommuniqué, das an alle paramilitärischen Kommandos in den Provinzen, Regionen und Städten versendet wurde, werden hohe Bargeldbeträge für die Köpfe der Personen versprochen, die „die Bauern zu Agrarstreiks aufstacheln und das gute Funktionieren der Regierung verhindern“.

Konkret bedrohten die Paramilitärs als Zielpersonen Aida Abella, Omer Calderón, Carlos Lozano und Jaime Caicedo von der UP. Auf sie wurde ein Kopfgeld von umgerechnet 18.100 Euro ausgesetzt. Ebenfalls benannt wurden die führenden Mitglieder der „Marcha Patriótica“: Piedad Córdoba, David Flores, Andrés Gil, Carlos Lozano, Carlos García, Nidia Quintero, Luis Betancur, Lauren Díaz und Javier Cuadro. Ihre Leben sind den Paramilitärs zwischen 3.600 und 12.700 Euro wert. Für mehrere Mitglieder des runden Tisches MIA (Mesa de Interlocución y Acuerdos) wurde ein ähnlich hohes Kopfgeld ausgesetzt.

Am 6. Februar veröffentlichte der Dachverband der landwirtschaftlichen Gewerkschaften Fensuagro (Federación Nacional Sindical Unitaria Agropecuaria) eine Erklärung zu den Todesdrohungen. Damit sollen Menschenrechtsvereinigungen und die internationale Öffentlichkeit von den Vorgängen erfahren. Zudem forderte Fensuagro die Behörden auf, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um die Leben der regionalen Vorsitzenden des Verbandes zu schützen, sowie aller anderen, die in Opposition zur Regierungspolitik stehen und von Paramilitärs bedroht werden. Zudem forderte die Gewerkschaft eine Untersuchung sowie die Auflösung der paramilitärischen Gruppen in Kolumbien.

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