Mütter von Vermissten verlangen Gerechtigkeit

(Rio de Janeiro, 11. Mai 2015, púlsar).- Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Muttertag am 10. Mai 2015 zogen mehrere hundert Mütter verschwundener Mexikaner*innen durch die Hauptstadt des Landes. Sie erklärten, dass sie diesen Tag nicht feiern könnten und sich aus diesem Grund zusammengefunden hätten, um von den Behörden Gerechtigkeit und das Auffinden ihrer Kinder zu verlangen.

Die Familienangehörigen der Vermissten forderten von der Regierung Enrique Peña Nietos, dass diese die Nachforschungen über den Verbleib der in Mexiko verschwundenen Personen nicht länger erschwere.

Ernsthafte Ermittlungen gefordert

In einer Pressekonferenz in der Nähe der Generalstaatsanwaltschaft PGR (Procuraduría General de la República) forderten sieben Mütter die Fortführung der Untersuchungen, um den Verbleib ihrer Kinder festzustellen.

María Herrera verlor vor sechs Jahren zwei ihrer Söhne. „Ich verlor in Guerrero zwei meiner Kinder. Sie arbeiteten in den Goldminen und von dort aus wurden sie entführt und verschwanden. Ein Teil des Lösegeldes wurde bezahlt – aber wir haben nie wieder etwas gehört“, klagte sie.

Die Kundgebung der Mütter wurde von Familienangehörigen der 43 in Ayotzinapa verschwundenen Studenten angeführt.

Expertenteam kritisiert Behörden

Am Montag, 11. Mai 2015, präsentierte das interdisziplinäre unabhängige Expertenteam GIEI (Grupo Interdisciplinario de Expertos Independientes) der Interamerikanischen Menschenrechtskommission  CIDH (Comisión Interamericana de Derechos Humanos), welches mit dem Fall Ayotzinapa beauftragt ist, einen dritten Bericht zu dem Thema.

In diesem Bericht zeigt sich das Team besorgt darüber, dass es zahlreiche Beschwerden gegen die Behörden gibt. Ihnen wird vorgeworfen, im Falle Ayotzinapa gefoltert sowie Menschen grausam behandelt und den ordnungsgemäßen Prozess gestört haben.

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