Militär und Paramilitärs bedrohen indigene Gemeinden

(Fortaleza, 10. Februar 2014, adital).- Die Paramilitärs der Águilas Negras haben wieder Drohungen in Kolumbien verbreitet. Die Drohungen richten sich diesmal gegen die bäuerlichen, schwarzen und indigenen Communities und Mitarbeiter*innen von Menschenrechts-NGOs im Department Valle de Cauca, in den Gemeinden Dagua und Buenaventura.

Auf einem Flugblatt haben die Paramilitärs baldige Maßnahmen gegen die genannten Gruppen angekündigt. Nach Angaben der interkonfessionellen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden seien die Drohungen für sämtliche Straßen und Viertel der Hafenstadt Buenaventura ausgesprochen worden. Den Paramilitärs ist das soziale Engagement und die Menschenrechtsarbeit ein Dorn im Auge; dies sei Schuld am sozialen Zerfall.

Die Menschenrechtssituation in der Region um Buenaventura ist bereits seit dem Jahr 2000 sehr schlecht. Angesichts dessen fordert die interkonfessionelle Kommission Maßnahmen, die über Repression hinausgehen. Konkret soll die Verstrickung von Behördenvertreter*innen in kriminelle Machenschaften untersucht und eine juristische Aufarbeitung in Bogotá zentralisiert werden. Außerdem fordert die Kommission das Ende der Aktivitäten privater Unternehmen, diese würden die Rechte der Communities nicht anerkennen, Menschenrechte verletzen und die Umwelt schädigen.

Militär gegen Indigene der Nasa

Auch in der Gemeinde Villagarzón im Department Putumayo gibt es neue Drohungen; hier kommen sie von den Militärs der Mobilen Brigade 13 und richten sich gegen Indigene der Nasa. Sie werden verfolgt, weil sie sich gegen die Militarisierung des Nasa-Schutzgebietes Jerusalén San Luis Alto Picudito wehren.

Trotz des Widerstandes der Indigenen haben Anfang Februar über 200 Soldaten der Mobilen Brigade 13, die zur 4. Herresdivision gehört, das Schutzgebiet besetzt. Seitdem befindet sich das Militärlager neben den Häusern der Nasa. Das Militär fordert von den Indigenen, dass sie ihren Widerstand aufgeben und das Gelände verlassen. Die Indigene Wache (Guardia Indígena) hat ihrerseits das Militär aufgefordert, sich friedlich zurückzuziehen. Die Armee hatte zuvor bereits einen Rückzug versprochen, diese Zusage aber nicht eingelöst.

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