Mexiko-Stadt: Lesben gehen für ihre Rechte auf die Straße

von Alejandro Pacheco

(Buenos Aires, 23. März 2010, púlsar).- In der mexikanischen Hauptstadt demonstrierten am 20. März etwa 500 Lesben für ein Ende der Gewalt gegen homosexuelle Frauen sowie für allgemein bessere Lebensbedingungen. Die Frauenverbände beklagten vor allem die immer noch bestehende „allgemeine gesellschaftliche Lesbenfeindlichkeit“.

Elisa Dlengio, eine der Organisatorinnen der Aktion, forderte die Regierung auf, Morde an Frauen zu Staatsverbrechen zu erklären. Die meisten Frauenmorde werden in Ciudad Juárez in der Provinz Chihuahua, einer Grenzstadt zu den USA und im Bundesstaat Mexiko verzeichnet. Allein im vergangenen Jahr wurden in Ciudad Juárez 115 Frauen getötet, 16 weitere verschwanden spurlos.

„Der Staat und die patriarchalen neoliberalen Institutionen fördern die massiven tödlichen Angriffe auf Frauen“, so die unmissverständliche Anklage der Aktivistin. Dlengio forderte die Bekämpfung des organisierten Verbrechens und den sofortigen Rückzug des Militärs aus dem Bereich Öffentliche Sicherheit. Die seit kurzem beschlossene Bewilligung der Homo-Ehe kommentierte die Aktivistin mit den Worten, solcherlei Beschlüsse seien lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Angesichts der frappierenden Armut, die im Land herrsche, würden gesetzliche Lockerungen dieser Art weder den mexikanischen Lesben noch der Bevölkerung im Allgemeinen helfen.

70 Millionen Mexikaner*innen seien vom Hungertod bedroht, erklärte sie. Zum Heiraten fehle da schlichtweg das Geld.

Im Rahmen ihrer Aktion erinnerten die Demonstrantinnen an Natalia Noemí Gaitán, die Anfang März dieses Jahres aufgrund ihrer Homosexualität umgebracht wurde. Der Mord an der jungen Frau ereignete sich in der argentinischen Provinz Córdoba.

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