Menschenrechtler in Oaxaca ermordet

(Berlin, 22. Juli 2013, telesur/servindi/poonal).- Mit sechs Schusswunden wurde am 20. Juli die Leiche des mexikanischen Menschenrechtsverteidigers Herón Luciano Sixto López aufgefunden. Er war fünf Tage zuvor als vermisst gemeldet worden, nachdem ihm Maskierte aus seinem Büro in Santiago Juxtlahuaca, im Süden des Bundesstaates Oaxaca, entführt hatten. Der 43-jährige Sixto López war Anwalt im Orientierungs- und Beratungszentrum für indigene Völker COAPI (Centro de Orientación y Asesoría a Pueblos Indígenas de México) und war dort als Verteidiger der Rechte der Indigenen, vor allem der Mixteken und Triquis, aktiv.

Der Unterstaatsanwalt der Region, Víctor Alonso Altamirano, erklärte, López sei bereits vor fünf oder sechs Tagen mit sechs Schüssen in Kopf, Brust und Hals ermordet worden. Nach Angaben der COAPI stehe der Fall im Zusammenhang mit seiner juristischen Tätigkeit als Anwalt für indigene Gemeinden in der Mixteca-Region von Oaxaca. Nur wenige Tage zuvor hätten sowohl López als auch ihm nahe stehende Personen Drohungen per Mobiltelefon erhalten.

Anstieg der Gewalt

Seit den vergangenen Kommunalwahlen Anfang Juli ist die Gewalt im Bundesstaat Oaxaca sprunghaft angestiegen. In Oaxaca-Stadt wurden am 17. Juli der Fotoreporter Alberto López Bello und ein Polizist ermordet aufgefunden. López Bello arbeitete als Polizeireporter der Tageszeitung “El Imparcial” und beim lokalen Radiosender “Radiorama”.

Beide Morde wurden von verschiedenen Menschenrechtskommissionen verurteilt. Oaxaca sei der mexikanische Bundesstaat mit den meisten Angriffen auf Menschenrechtler*innen, erklärten Menschenrechtsorganisationen aus Oaxaca, die Teil des Netzwerkes „Alle Rechte für alle“ sind. Die meisten Angriffe würden aus Gemeinden gemeldet, die Bergbau-Großprojekte ablehnten, wie San José del Progreso oder Santa María Zaniza. Das Netzwerk sieht als Grund für die wiederkehrenden Angriffe die Passivität des Staates, der diese Übergriffe nicht verfolge.

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