Massenhafte Ausweisung von HaitianerInnen

(Havanna, 26. Juni 2009, prensa latina).- Wie aus Militärkreisen bekannt wurde, sind den ersten fünf Monaten des Jahres bereits über 5.000 haitianische Staatsbürger*innen von dominikanischen Einwanderungsbehörden des Landes verwiesen worden, davon 4.871 Männer 144 Frauen und 72 Kinder. Der Großteil der Migrant*innen war in der Landwirtschaft beschäftigt. Während die Männer zum größten Teil auf Zuckerrohrplantagen und Baustellen verhaftet wurden, habe man die Frauen und Kinder beim Betteln in stark frequentierten Gegenden der Hauptstadt und der Provinz Santiago aufgegriffen, so die offiziellen Angaben. Die Ausweisungen wurden von der Allgemeinen Einwanderungsbehörde (Dirección General de Inmigración), der Armee und der Spezialeinheit für die Sicherung der Landesgrenze CESFRONT (Ejército Nacional y el Cuerpo Especializado en Seguridad Fronteriza Terrestre) veranlasst.

Die CESFRONT wurde Ende 2007 vom Präsidenten der Dominikanischen Republik Leonel Fernández ins Leben gerufen, um die illegale Einwanderung sowie den Drogen-, Waffen- und Nahrungsmittelschmuggel von West nach Ost zu unterbinden. Die Arbeit der CESFRONT war bisher mäßig zufrieden stellend. Immer wieder werden Korruptionsvorwürfe laut, außerdem häufen sich die Klagen über Angriffe auf „illegale“ Einwander*innen und Händler*innen, die zu den zweimal wöchentlich stattfindenden binationalen Märkten anreisen.

Jährlich reisen Tausende haitianischer Staatsbürger*innen auf der Suche nach Arbeit in die Dominikanische Republik ein. Beide Staaten liegen auf der Insel Hispaniola und sind durch eine relativ einfach zu überquerende Grenze voneinander getrennt.

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