Linke und Ex-Guerillas sind Ziel von Mordanschlägen in El Salvador

(Fortaleza, 30. Juni 2015, adital).- Mitglieder der Partei ‚Nationale Befreiungsfront Farabundo MartiFMLN (Frente Farabundo Martí de Liberación Nacional), jener Partei, die aus der ehemaligen Guerilla hervorgegangen ist und die derzeit die Präsidentschaft innehat, sind in den letzten Monaten vermehrt zum Ziel von Mordanschlägen geworden. Die FMLN beschuldigt Banden, hinter den Anschlägen zu stecken.

Mauricio Landaverde Lara von Mitgliedern der Bande „Pandilla 18“ erschossen

Der jüngste Mord traf den Sohn von Marco Antonio Guevara, eines Gründers der FMLN. Polizeiangaben zufolge sei der 37-jährige Mauricio Landaverde Lara von Mitgliedern der Bande „Pandilla 18“ erschossen worden, kurz nachdem er seinen Sohn zur Schule gebracht hatte.

Die FMLN-Führung gab in einem Kommuniqué an, dass es sich um einen feigen Angriff der Banden gehandelt habe, die Lara ohne die Möglichkeit sich selbst zu verteidigen, ermordet hätten. „Wir fordern von der Generalstaatsanwaltschaft eine schnelle und umfassende Untersuchung, um die Verantwortlichen des Verbrechens zweifelsfrei festzustellen und diese vor Gericht zu stellen und zu verurteilen“, forderte die FMLN.

Vor Lara waren bereits zwei weitere Personen ermordet worden, das ehemalige Mitglied der Guerilla und Vorsitzender der Vereinigung der Kriegsopfer von El Salvador ALGES (Asociación de Víctimas de la Guerra de El Salvador), Israel Quintanilla, und sein Stiefsohn Carlos Zavala, die beide entführt und schließlich erschossen worden waren.

FMLN schließt Motiv der Destabilisierung nicht aus

Quintanilla war während des bewaffneten Konflikts in El Salvador in den Volkskräften zur Befreiung FPL (Fuerzas Populares de Liberación) aktiv gewesen. Sein Tod ist weiterhin unaufgeklärt. Angeblich ist er wegen illegaler Waffenlieferungen an die Banden ermordet worden. Die ALGES-Vereinigung weist diese Möglichkeit von sich. Ebenfalls unter den kürzlich ermordeten FMLN-Mitgliedern ist Magdalena Torres, Kandidatin für die FMLN bei den letzten Bezirks- und Parlamentswahlen im März 2015 in der Stadt Tonacatepeque.

Nidia Díaz, Abgeordnete der FMLN, gab der Presse gegenüber zu bedenken, dass diese Angriffe auch einen anderen Hintergrund haben könnten als die Welle der Gewalt, die derzeit das mittelamerikanische Land überzieht. Sie wollte die Möglichkeit nicht ausschließen, dass die Morde Teil eines politischen Destabilisierungsplans sind, der in den letzten Monaten von der Opposition initiiert worden sein könnte.

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