Landrückgabe an indigene Gemeinden

(Buenos Aires, 16. Mai 2012, púlsar/poonal).- Die Regierung Paraguays hat mehreren indigenen Gemeinden des Landes am vergangenen 16. Mai das unpfändbare und unteilbare Eigentum an Ländereien übertragen. Die Initiative, die es ermöglichte, 1.658 Hektar indigene Territorien zurückzugewinnen, wurde vom Paraguayischen Institut für Indigene Angelegenheiten INDI (Instituto Paraguayo del Indígena) vorangetrieben. 

Der Staat erwarb daraufhin Ländereien im Departement Concepción mit dem Ziel, diese an die Gemeinden Vya Renda, Patavyterá und Tukuarendiju zu übertragen.Um die Landrückgabe umzusetzen, beruft sich die paraguayische Regierung auf den Artikel 64 der Verfassung. Dieser Abschnitt begründet das Recht der indigenen Völker auf gemeinschaftlichen Landbesitz zur Erhaltung und Entwicklung ihrer Lebensformen.

Titulierung und Rückgabe seit 1996 gefordert

Wie das INDI berichtete, seien in den Jahren 2011 und 2012 insgesamt 24.609 Hektar Land an die indigene Bevölkerung (rück)übertragen worden. Von dieser Maßnahme profitierten mehr als 400 Familien in zehn Gemeinden. Zudem seien für weitere 70.164 Hektar Boden Landtitel vergeben worden. Damit hätten18 kleinere Gemeinden des südamerikanischen Landes nun Rechtssicherheit für ihre Territorien erhalten.

Die paraguayische Regierung gab an, sowohl mit der Landübertragung zugunsten indigener Gemeinden als auch mit der Enteignung von Ländereien fortzufahren zu wollen, die indigenen Gemeinden zuvor entwendet und von Großgrundbesitzern illegal erworben wurden. Die indigenen Völker Paraguays fordern bereits seit dem Jahr 1996 die Rückgabe ihrer Gebiete. Erst im März 2012 hatten Landarbeiter*innen einen so genannten „Marsch der armen Kleinbauern und Kleinbäuerinnen“ (Marcha del Campesino Pobre) durchgeführt und von der Regierung Maßnahmen gegen den Großgrundbesitz und für eine Agrarreform zu fordern.

 

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