Kupferarbeiter*innen streiken gegen Privatisierung

(Fortaleza, 13. Juli 2011, aditaltelesurprensa latina-púlsar).- Die Angestellten des staatlichen Kupferkonzerns Codelco haben am 11. Juli für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft der Bergarbeiter*innen im Kupferbergbau erklärte, der Streik sei eine „Warnung“. Das Unternehmen solle auf die Forderungen der Gewerkschaften eingehen und den Staatskonzern nicht privatisieren.

 

17.000 Angestellte im Streik

Codelco ist der weltweit größte Kupferproduzent und beschäftigt rund 17.000 Angestellte. Der Streik vom vergangenen Montag ist der erste seit 18 Jahren und legte die Produktion Er fällt auf den 40. Jahrestag der Nationalisierung des Kupferbergbaus durch Präsident Allende am 11. Juli 1971, die damals die Gran Minería de Cobre zu 100 Prozent in Staatsbesitz überführte. Die weiteren Regierungen über die Diktatur von Augusto Pinochet (1973-1990), das Regierungsbündnis der Concertación bis zur heutigen Regierung von Piñera haben diesen Prozess jedoch wieder zurückgedreht, so dass jetzt schon 70 Prozent des Kupferbergbaus privatisiert sind.

Der Vorsitzende des Gewerkschaft der Bergarbeiter*innen im Kupferbergbau, Raimundo Espinoza unterstrich, es gebe „konkrete Hinweise“ darauf, dass die Regierung privatisieren wolle. Arturo Martínez, Präsident des Gesamtgewerkschaftsverbandes CUT (Central Unitaria de Trabajadores) unterstrich, dass „das Unternehmen momentan ohne ersichtlichen Grund Schulden macht“ und fügte hinzu, „die Arbeiter*innen sind der Ansicht, dass man zu irgendeinem Zeitpunkt damit die Privatisierung rechtfertigen wird“.

Student*innen solidarisieren sich mit BergarbeiterInnen

Der Minister für Bergbau und Energie, Laurence Golborne, erklärte hingegen am Montag; dass die Regierung nicht plane, Cadelco zu privatisieren. Der Minister sagte zudem, es handele sich um „einen illegalen Streik, der dem Land schadet“.

Fast zu hundert Prozent hätten sich die Arbeiter*innen an den Arbeitsniederlegungen beteiligt. Presseberichten zufolge hat der Streiktag das Unternehmen 41 Mio. US-Dollar gekostet. Die Ausfälle aufgrund des Streiks seien jedoch gering, im Vergleich zu den Kosten die entstünden, wenn der Staat privatisieren würde, argumentieren die Streikenden.

Die chilenischen Student*innen haben sich mit den Kupferbergleuten solidarisiert. Die Schüler*innen und Student*innen gehen in Chile seit April diesen Jahres gegen die Privatisierung der Bildung auf die Straße. Ihrer Ansicht nach wäre die nationale Kontrolle über Codelco eine Möglichkeit, die Bildung zu finanzieren.

Kampagne für Volksentscheid

Die Demonstrant*innen begannen zudem eine landesweite Kampagne, die bis Oktober 2011 zwei Millionen Unterschriften für einen Volksentscheid sammeln soll. Ziel sei die Wiedererlangung der Souveränität des chilenischen Staates über den Kupferbergbau, so die Initiator*innen. Die privatisierten Unternehmen des Kupfersektors befinden sich mehrheitlich in den Händen von transnationalen Konzernen wie Phelps Dodge, Anglo American oder BHP Billiton.

 

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