Journalist eines Basisradios ermordet

(Buenos Aires, 19. Januar 2009, púlsar).- Der Journalist Martín Ocampos Páez wurde am 12. Januar Opfer eines Attentats. Der tödliche Anschlag ereignete sich in der Siedlung Hugua Ñandu, die zum Verwaltungsbezirk Concepción gehört. Ocampos Páez war Direktor des Basisradios Hugua Ñandu FM und Mitglied eines lokalen Zusammenschlusses von Agrarproduzent*innen.

Bisher sind die Täter*innen bzw. Drahtzieher*innen des Attentats nicht bekannt. Die Basisradiovereinigung COMUNICA (Asociación Paraguaya de Comunicación Comunitaria) verurteilte das Attentat auf Ocampos Paéz und verlangte dessen sofortige Aufklärung. COMUNICA vermutet einen Zusammenhang zwischen dem Attentat und einer Militäraktion, die zurzeit in Concepción und San Pedro stattfindet. Deren Ziel ist es, die Urheber*innen eines Anschlages auf die Militärbasis in Tacuatí ausfindig zu machen.

Ocampos Páez wurde öffentlich mit dem Anschlag auf die Militärbasis in Verbindung gebracht. Die Organisation COMUNICA klagte verschiedene Medien an, eine Hetzkampagne gegen den Journalisten durchgeführt zu haben, in der er als Guerillero bezeichnet wurde, der mit Drogenschmugglern in Verbindung stehe. Die Kampagne gegen Ocampos Páez diene dem Ziel die Radiostation und letztendlich die Basismedien in ganz Paraguay zu diskreditieren. Die zu COMUNICA gehörenden Basisradios werden von den Behörden in der Lizenzvergabe diskriminiert und teilweise gewaltsam geschlossen (vgl. Poonal Nr. 755).

Nach Angaben von COMUNICA hatte Ocampos’ Radiosender immer wieder über die illegalen Machenschaften von Viehzüchter*innen, Drogenschmuggler*innen aber auch der Sicherheitskräfte im Department Concepción berichtet. Weiter teilte die Organisation mit, dass gleichzeitig mit der Ermordung des Journalisten auch Hinweise bekannt wurden, nach denen es zu Übergriffen auf Bauern und Bäuerinnen gekommen sei und diese sogar durch Militärs im Norden des Landes gefoltert worden seien. Nach Berichten sowohl von Ärzt*innen als auch des Bischofs von Concepción, Zacarías Ortiz, wurde in derselben Woche auch eine Gruppe von Landarbeiter*innen während der Militäroperation festgehalten und gefoltert.

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