Indigene Proteste gegen Raubbau und Zerstörung

(Buenos Aires, 18. Februar 2009, púlsar).- Achtzehn indigene Gemeinden der nördlichen Provinz Salta haben vor dem Obersten Gerichtshof von Argentinien gegen den Raubbau an den Wäldern in den Bezirken San Martín, Orán, Rivadavia und Santa Victoria geklagt. Sie verlangen, dass der wahllose Holzschlag und die Rodungen in den Gebieten gestoppt werden. Zudem fordern sie die Rückgabe ihrer Territorien. Der Oberste Gerichtshof hatte daher für den 18. Februar 2009 eine öffentliche Sitzung anberaumt. An ihr nahmen die Landesregierung von Salta, die klagenden Gemeinden sowie die Regierung Argentiniens Teil.

Bereits im Dezember 2008 hatten indigene Gemeinden und Privatpersonen geklagt, dass in den genannten Provinzen die Urwälder gerodet und dort wahllos Holz geschlagen würde. Daraufhin hatte der Oberste Gerichtshof am 29. Dezember durch eine einstweilige Verfügung den „Stopp all der Rodungen und Holzschläge in den Naturwäldern“ angeordnet, die die Provinzregierung von Salta im vierten Quartal 2007 genehmigt hatte.

Die Indígenas beschuldigen die Landesregierung von Salta, den illegalen Holzeinschlag in „Wäldern in ihrem Amtsbereich zu dulden“. Darüber hinaus trage aber auch der Staat eine Mitschuld, weil er „die Situation nicht kontrollieren“ könne.

Vertreter*innen der ethnischen Gruppe der Wichi, die auch an der Sitzung Teil nahmen, bekräftigten ihr Recht auf die fraglichen Territorien. Die Wichí beschuldigen die Provinzregierung, ihre Territorien beschlagnahmt und an Dritte weiterverkauft zu haben. Die Indígenas seien gezwungen worden, diese Grundstücke zu verlassen. In manchen Fällen wurde sogar Land verkauft, auf dem Dorfgemeinschaften siedelten.

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