Indígena–Verband AIDESEP fordert Aufhebung des Haftbefehls gegen Pizango

(Buenos Aires, 15. Oktober 2009, púlsar).- Saúl Puertas, einer der Leiter des größten peruanischen Indígena–Verbandes Indigene Vereinigung zur Entwicklung im peruanischen Regenwald AIDESEP (Asociación Interétnica de Desarrollo de la Selva Peruana), hat am 15. Oktober die peruanische Regierung dazu aufgefordert, den Haftbefehl gegen den AIDESEP–Vorsitzenden Alberto Pizango Chota aufzuheben.

Nachdem am 5. Juni in Bagua bei der gewaltsamen Auflösung einer Straßenblockade mehrere Mitglieder seiner Organisation durch Sicherheitskräfte zu Tode gekommen waren, war Pizango nach Nicaragua geflohen und hatte dort politisches Asyl beantragt (vgl. poonal 849). Auch Saúl Puertas hatte die letzten drei Monate im Asyl in Nicaragua verbracht, sei aber am 13. Oktober nach Lima zurückgekehrt, um mit der Justiz zusammenzuarbeiten.

Gegenüber der Landesweiten Koordinationsstelle peruanischer Radiostationen CNR (Coordinadora Nacional de Radio) erklärte Puertas, er habe Asyl beantragt, da sein Leben in Gefahr gewesen sei. Puertas unterstrich gegenüber der CNR, dass die Vorwürfe gegen den Indígena–Führer Pizango ungerechtfertigt seien und forderte die Umwandlung des Haftbefehls in eine gerichtliche Vorladung sowie eine „gerechte und unvoreingenommene Behandlung“ für Pizango. Dass diese gegenwärtig nicht gewährleistet sei, zeige sich schon darin, dass man ihm, Puertas, die Rückkehr in sein Land erlaubt habe, Pizango jedoch nicht, obwohl beide bei AIDESEP dieselben Aufgaben übernähmen.

Das Gericht betrachtet Alberto Pizango als Drahtzieher der Unruhen und zahlreichen Straßenblockaden im Amazonasgebiet und legt ihm den Tod von 29 Polizisten zur Last, die im Zuge der Auseinandersetzungen in die Pumpstation der staatlichen Ölgesellschaft PetroPerú in Imazita, Bagua verschleppt wurden.

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